
Zahlen zum Arbeitsmarkt
Ausbildung zum Bäcker und Metzger besonders unbeliebt: Deswegen bleiben viele Stellen unbesetzt
Handwerksberufe in der Lebensmittelherstellung wie beispielsweise Bäcker oder Metzger sind bei den Bewerbern für Ausbildungsstellen aktuell besonders unbeliebt. Generell werde es laut Ausbildungsmarktbilanz für das Jahr 2022 und 2023 "zunehmend herausfordernder, Ausbildungssuchende und Betriebe zusammenzubringen", sagt Andrea Nahles, die Vorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg.
Besonders beliebt waren bei den Azubis Berufe in der Immobilienwirtschaft, im Friseurhandwerk oder als Softwareentwickler - hier gab es für die Anzahl der Bewerber zu wenig freie Stellen. Insgesamt blieben in Deutschland 73.000 Ausbildungsstellen unbesetzt, während 64.000 Bewerberinnen und Bewerber entweder keine Lehrstelle gefunden haben oder sich mit Alternativen begnügen mussten.
Andrea Nahles erklärt dazu, dass zum einen die Unterschiede in den Regionen in Deutschland gravierend seien: Während Bayern in der Bewerber-Stellen-Relation mit 60 Bewerbern auf 100 Stellen gut abschneidet, sieht es in Berlin oder Hessen anders aus. Hier gibt es tendenziell zu wenig freie Plätze. Nahles hofft auf mehr Kompromissbereitschaft, sowohl was den Ort der Lehrstätte angeht als auch bei den Berufswünschen selbst.
Die Betriebe sollten sich nach Ansicht von Nahles verstärkt für die Azubis entscheiden, die auf den ersten Blick nicht die besten Voraussetzungen haben. Hauptschulabsolventen haben laut BA-Vorsitzender nur zu 60 Prozent eine Chance auf eine Stelle, bei den restlichen werde mittlerweile ein höherer Abschluss vorausgesetzt.
Schwache Wirtschaft sorgt für stagnierende Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosenzahlen sind im Oktober nur kaum gesunken und liegen aktuell bei 2,607 Millionen. "Seit gut einem Jahr tritt die deutsche Wirtschaft mehr oder weniger auf der Stelle. Nach so langer Zeit bleibt das nicht ohne sichtbare Folgen für den Arbeitsmarkt", so Nahles. Sie hoffe deshalb, dass sich die konjunkturelle Lage in den Wintermonaten verbessert und sich damit auch die Situation auf dem Arbeitsmarkt erholt.
In Bayern sieht es ähnlich aus wie im Bundesdurchschnitt: Die Zahl der Arbeitslosen ist nur wenig gesunken und beträgt im Oktober 251.867. Der Großteil, etwa 60 Prozent, sind deutsche Staatsangehörige. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen aus den acht wichtigsten Asylherkunftsländern um 20 Prozent gestiegen. Für eine schnellere Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt will das Bundeskabinett jetzt Menschen im Asylverfahren den Einstieg erleichtern. Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Regionaldirektion Bayern sagt dazu: "Dazu benötigen wir natürlich auch die Mithilfe der Unternehmen, die geflüchtete Menschen einstellen, die nicht unbedingt von Beginn an perfekt die deutsche Sprache sprechen. Hier können wir aber mit berufsbezogenen und berufsbegleitenden Sprachkursen unterstützen."
Die Arbeitslosenquoten im Oktober in der Region im Überblick (in Klammern Quote Vorjahresmonat):
Amberg-Sulzbach - Kreis 2,8 (2,5)
Ansbach - Kreis 2,4 (2,4)
Ansbach - Stadt 4,5 (3,7)
Bamberg - Kreis 2,4 (2,3)
Bamberg - Stadt 4,5 (4,3)
Bayreuth - Kreis 2,9 (3,0)
Bayreuth - Stadt 4,5 (4,5)
Erlangen - Stadt 4,2 (3,6)
Erl.-Höchstadt - Kreis 2,6 (2,4)
Forchheim - Kreis 2,9 (2,7)
Fürth - Kreis 2,6 (2,6)
Fürth - Stadt 5,0 (4,8)
Neumarkt - Kreis 2,3 (1,9)
Neust./Windsheim - Kreis 2,5 (2,1)
Nürnberg - Stadt 6,0 (5,4)
Nürnberger Land - Kreis 2,5 (2,3)
Roth - Kreis 2,2 (2,1)
Schwabach - Stadt 3,5 (3,2)
Weißenb.-Gunz. - Kreis 3,4 (3,3)
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