
Lage auch für Zivilisten zu gefährlich
Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Israel: Das müssen Urlauber jetzt wissen
Am Samstag starteten die islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen heraus Großangriffe auf Israel. Über tausend Menschen wurden bei den Kämpfen in Israel und durch Gegenangriffe im palästinensischen Gebiet getötet und verletzt. Dutzende Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten, wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Wegen der "gravierenden militärischen Auseinandersetzungen" rät das Auswärtige Amt aktuell von Reisen nach Israel und in palästinensische Gebiete dringend ab. Zu groß sei die Gefahr, dass sich die Lage weiter verschärft und sich die Kämpfe auf weitere Gebiete ausweiten.
Zahlreiche Flüge nach Tel Aviv gestrichen
Bereits jetzt kann es schwierig werden, mit dem Flugzeug nach Israel ein- und auszureisen, da zahlreiche Fluglinien ihre Flüge gestrichen haben. Die Lufthansa teilte auf Anfrage der "Deutschen Presse-Agentur" (dpa) mit: "Vor dem Hintergrund der aktuellen Lage in Israel streicht Lufthansa alle Flüge von und nach Tel Aviv bis einschließlich Samstag, 14. Oktober." Lufthansa beobachte die Sicherheitslage in Israel kontinuierlich und stehe in engem Kontakt mit den Behörden. Bereits am Samstag waren laut dpa Flüge der Lufthansa von Deutschland nach Tel Aviv gestrichen worden.
Wegen des Raketenbeschusses stellten auch internationale Fluglinien die Verbindung nach Tel Aviv übergangsweise ein. Aktuell fliegen, ebenso wie von Lufthansa, unter anderem keine Flugzeuge von Air France, Swiss, LOT, Iberia, Aegean Airlines, Air Canada, Ryanair und Emirates in die israelische Metropole. Die amerikanischen Fluggesellschaften und Piloten wurden von der US-Bundesluftfahrtbehörde um besondere Vorsicht bei den Flügen in den israelischen Luftraum gebeten.
Diese Stornierungsbedingungen gelten für Reisende
Für Reisende gilt bei einer solchen Flugstornierung nach Angaben des "ADAC", dass sie die Kosten erstattet bekommen. Dies gelte auch für den Fall, dass ein bereits gebuchtes Hotel in Israel jetzt keine Übernachtungen mehr aufgrund der Krisensituation anbietet. Ist ein Aufenthalt theoretisch möglich und wird aus Unsicherheit der Reisenden abgesagt, kann der Hotelbesitzer die Kosten trotzdem beanspruchen, erklärt der "ADAC". Generell komme es im Individualfall auf die vertraglichen Vereinbarungen an.
Für Pauschalreisende gilt, dass die Veranstalter in den meisten Fällen kulant reagieren und eine kostenfreie Stornierung ermöglichen. Für den Fall, dass die Reise erst in den nächsten Wochen geplant ist, sollte die Lage erst einmal weiter beobachtet werden - viele Reiseveranstalter bieten dann kostenfreie Umbuchungsmöglichkeiten, so der "ADAC".
Deutsche in Israel sollten in Nähe von Schutzräumen bleiben
Denjenigen, die sich bereits in Israel oder palästinensischen Gebieten aufhalten, wird geraten "unbedingt die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte" zu befolgen, die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen und "dringend die Hinweise des Home Front Command, insbesondere zum Aufsuchen von Schutzräumen bei Raketenbeschuss" zu beachten, schreibt das Auswärtige Amt auf seiner Internetseite.
Obwohl die Lage aktuell noch unübersichtlich ist, wird geprüft, ob sich unter den Geiseln und Getöteten auch deutsche Staatsbürger befinden. Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, rät seinen Landsleuten, sich in Sicherheit zu bringen und in der Nähe von Schutzbunkern aufzuhalten. Damit deutsche Staatsbürger im Katastrophenfall Hilfe von der Bundesregierung erhalten, sei es laut Außenministerin Annalena Baerbock wichtig, sich beim Onlinedienst "ELEFAND" zu registrieren. Die Abkürzung steht für: Elektronische Erfassung von Deutschen im Ausland.
Betroffene können darüber im Ernstfall per SMS oder Mail informiert werden und erhalten beispielsweise Verhaltenstipps und Informationen zu möglichen Evakuierungen aus dem Krisengebiet. Sinnvoll sei die Registrierung für alle deutschen Staatsbürger, die sich gerade in den entsprechenden Gebieten aufhalten und für alle, die planen, dort hinzureisen - auch, wenn davon dringend abgeraten wird, so das Auswärtige Amt.
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