Stolperstein Baukosten

Baugenehmigungen in Mittelfranken massiv gesunken

Verena Litz

Leiterin Redaktion Politik und Wirtschaft

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12.2.2024, 15:00 Uhr
Der Neubau in Deutschland und auch in der Region lahmt. 

© Jan Woitas, dpa Der Neubau in Deutschland und auch in der Region lahmt. 

Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen ist in Mittelfranken regelrecht eingebrochen: Für 2023 steht im Vergleich zum Vorjahr ein Minus von 38,3 Prozent zu Buche – bayernweit beträgt der Rückgang 23,4 Prozent.

Konkret wurden 2023 in Mittelfranken 6916 Wohnungsbaugenehmigungen erteilt, im Jahr zuvor waren es 11.208 gewesen, wie die vorläufigen Daten des Landesamtes für Statistik zeigen. Im Freistaat gaben die Behörden im vergangenen Jahr für insgesamt 58.732 Einheiten grünes Licht – 2022 waren es 76.633 gewesen.

In dem drastischen Rückgang der Baugenehmigungen spiegeln sich die schlechten Rahmenbedingungen für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, wie es in einer Pressemitteilung des Verbandes bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) heißt. „Wir müssen die Baukosten dringend in den Griff bekommen“, unterstreicht Verbandsdirektor Hans Maier, und – wie er kürzlich in einem Interview mit unserem Medienhaus sagte, „uns vor allem auch die Standards ansehen“.

Die Baukosten seien inzwischen so hoch, dass Neubauprojekte oft nicht mehr wirtschaftlich umsetzbar sind, so Meier weiter. Nach zehn starken Jahren mit immer neuen Rekordfertigstellungen beim Wohnungsbau hätten die 503 sozial orientierten Verbandsmitglieder deshalb die Handbremse gezogen: Im laufenden Jahr werden die Wohnungsunternehmen demnach ihre Neubauinvestitionen um 40 Prozent reduzieren. „Dabei brauchen wir in Bayern dringend mehr Wohnungsbau“, betont Maier. Schließlich wachse der Freistaat nach Angaben der regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung 2022 bis 2042 weiter deutlich.

Im VdW Bayern sind 503 sozial orientierte bayerische Wohnungsunternehmen zusammengeschlossen – darunter 354 Wohnungsgenossenschaften und 108 kommunale Wohnungsunternehmen. Die Mitgliedsunternehmen verwalten rund 546.000 Wohnungen, in denen ein Fünftel aller bayerischen Mieter wohnen.

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