Messe-Sicherheitschef ist zuversichtlich

BioFach 2022 wieder live vor Ort

17.11.2021, 12:47 Uhr
Rote Paprika mit Bio-Siegel liegen an einem Stand auf der BioFach-Messe. Sie wird heuer wieder vor Ort in Nürnberg stattfinden. 

© David Ebener, NN Rote Paprika mit Bio-Siegel liegen an einem Stand auf der BioFach-Messe. Sie wird heuer wieder vor Ort in Nürnberg stattfinden. 

"Wir werden live vor Ort sein, aber sicher", betont Danila Brunner, Leitung Biofach und Vivaness, während einer Pressekonferenz. "Die Messe wird auf alle Fälle wie geplant durchgeführt", verspricht Heinz Prießmann, Leiter Sicherheit und Logistikmanagement der NürnbergMesse. "Welche Regeln im Februar gelten, ist zwar noch unklar, aber wir sind auf alle Szenarien vorbereitet", ergänzt er. Das Sicherheitskonzept sei gut ausgearbeitet, es gebe einen engen Austausch mit dem Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg sowie mit dem bayerischen Gesundheits- und Wirtschaftsministerium.

So ging es 2020 noch zu: Gäste flanieren zwischen Messeständen auf der Biofach hin und her

So ging es 2020 noch zu: Gäste flanieren zwischen Messeständen auf der Biofach hin und her © Günter Distler

„Messen leben vom live-Erlebnis, vom Wahrnehmen einer Veranstaltung mit allen Sinnen und – nicht zuletzt auch von Zufallsbegegnungen, wie sie nur vor Ort zustande kommen", sagt Brunner und kündigt an, dass Aussteller aus mehr als 70 Ländern dabei sein werden, die in 13 Messehallen ihre Produkte präsentieren. "Wir werden die Messe durch digitale Mehrwerte ergänzen und das beste aus zwei Welten verbinden", erklärt Brunner. Begleitet werde die Messe wieder durch entsprechende Veranstaltungen im Kongress. Hier wird es laut Brunner ein neues Forum Landwirtschaft geben.

Während die Messe-Branche längere Zeit von der Pandemie ausgebremst worden ist, hat der Bio-Markt profitiert. "Verbraucher sind offener, sie haben die Relevanz erkannt", erläutert Tina Andres, Vorstandsvorsitzende Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW). In der Hochphase der Pandemie habe es ein großes Vertrauen in ökologisch erzeugte Lebensmittel gegeben. Eine Herausforderung sei jedoch, eine ausreichende Versorgung mit Ressourcen aus Deutschland und Europa zu gewährleisten. Denn der deutsche Markt wachse schneller als die Fläche, auf der ökologische Waren angebaut werden.

Die Zunahme der Fläche, die in Deutschland biologisch bewirtschaftet wird, lag im Jahr 2020 laut Andres bei 5,5 Prozent, 2019 waren es dagegen noch 7,7 Prozent und 2018 sogar 9,1 Prozent. In Deutschland werde aktuell 10,3 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche biologisch bearbeitet. Damit das Ziel der Bundesregierung, das 20 Prozent Öko-Landbau bis 2030 vorsieht, erreicht werde, müsse diese Anbau-Fläche bis dahin nahezu verdoppelt werden. Laut Andres sei hier die Politik mit entsprechenden Förderungen gefragt. Umbaupläne hin zu einer biologischen Landwirtschaft seien vorhanden.

Auch international sind nachhaltigere Lebensmittel-Systeme erforderlich, vor allem auch um die Auswirkungen der Klimakrise abzuhalten, fordert Louise Luttikholt, Geschäftsführerin IFOAM Organics International, der internationalen Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen. Millionen Bauern weltweit würden bereits zeigen, dass das Bio-System funktioniere.

Auch der Naturkosmetik-Markt wächst

Doch nicht nur biologische Lebensmittel, sondern auch Naturkosmetik wird immer beliebter. Ein deutliches Wachstum konnte daher auch Mirja Eckert, Naturkosmetik-Branchenexpertin, vermelden. Die Tendenz sei klar: "Natürlichkeit, Tierwohl und die eigene Gesundheit ist den Menschen immer wichtiger", stellt Eckert fest.

Im ersten Halbjahr 2021 sei der Naturkosmetik-Markt in Deutschland um fünf Prozent gewachsen. Auch branchenfremde Investoren würden sich inzwischen für diesen Markt interessieren. Und auch der Handel würde reagieren. "Der Markt wird sich in den nächsten fünf Jahren noch stärker verändern als in den letzten fünf Jahren", meint Eckert, die sich auf viele Neuheiten, die bei der Messe präsentiert werden, freut.

Tickets für die Messe wird es nach Angaben der Veranstalter 2022 nur online geben. Nachweise, die für den Zugang erforderlich sind, müssten ebenfalls online erbracht werden. "Mit dem digitalen Ticket können die Besucher dann schnell im Eingangsbereich durchgehen, der Zutritt wird geräuschlos funktionieren", verspricht der Sicherheitschef der Messe, Prießmann.

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