
Höhere Abgaben
Datev analysiert: Fast allen Arbeitnehmern bleibt 2025 weniger vom Bruttogehalt übrig
Mit Gutschrift des Januar-Gehalts kam für viele Beschäftigte die Überraschung: Warum wurde mir nicht derselbe Betrag überwiesen wie im Dezember 2024, sondern weniger? Dieses Jahr erhalten fast alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein niedrigeres Nettogehalt als im Vorjahr, wie der Nürnberger IT-Dienstleister Datev errechnet hat.
So bekommt etwa ein Verheirateter mit Steuerklasse III und einem Bruttogehalt von 2500 Euro jetzt übers Jahr gesehen 150 Euro weniger aufs Konto als noch 2024 - unabhängig davon, ob er keine Kinder hat oder zwei. Bei einem Single mit 5.500 Euro brutto sind es 283 Euro weniger. Und ein Alleinerziehender mit 2000 Euro Gehalt, Steuerklasse II und einem Kind muss mit 42 Euro weniger im Jahr auskommen.
Der Grund dafür sind vor allem die gestiegenen Zusatzbeiträge der gesetzlichen Krankenversicherung: Mit dem Jahreswechsel wurde der durchschnittliche Zusatzbeitrag um 0,8 Prozentpunkte angehoben - von 1,7 Prozent im Jahr 2024 auf jetzt 2,5 Prozent, wobei natürlich jede Krankenkasse ihren eigenen Beitrag festsetzt, erklärt die Datev.
Hinzu kommen ein gestiegener Beitrag zur Pflegeversicherung sowie deutlich heraufgesetzte Beitragsbemessungsgrenzen für die Arbeitslosen- und Renten- beziehungsweise die Kranken- und Pflegeversicherung. Diese machten sich vor allem bei mittleren Gehältern bemerkbar, analysiert das Nürnberger Softwareunternehmen weiter.
Datev-Analyse zeigt: Viele Verlierer, wenige Profiteure
Die einzige Gruppe, der netto mehr vom Brutto bleibt, sind demnach gut verdienende Singles in Steuerklasse I mit einem Monatsgehalt von 7500 Euro: Sie erhalten nun jährlich 110 Euro mehr. Die Ursache dürfte in einer für sie günstigen Konstellation im progressiven Steuersystem mit versetzten Tarifeckwerten liegen, erläutert die Datev. So profitierten diese Alleinlebenden beispielsweise von einer Anhebung der Freigrenze bei der Berechnung des Solidaritätszuschlags.
Mit Software der Datev werden jeden Monat die Lohn- und Gehaltsabrechnungen von mehr als 14 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland erstellt.
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