
„Existentielle Bedrohung“
„Dear Mr. President“: Adidas, Nike & Co. bitten Trump um Zollbefreiung
Die Handelsgruppe Footwear Distributors & Retailers of America fordert von US-Präsident Donald Trump in einem Brief eine Zollbefreiung für Schuhmarken wie Nike, Adidas America und Skechers. Die sogenannten „reziproken Zölle“ stellen nach Einschätzung des Verbands eine „existenzielle Bedrohung“ für die US-Schuhindustrie dar. Unterzeichnet wurde der Brief, der der Redaktion vorliegt, von 76 Marken.
„Hunderte von Unternehmen sind von der Schließung bedroht“, heißt es in dem mit „Dear Mr. President“ überschriebenen Schreiben. Nach Ansicht der Unterzeichner werden die Zölle „die Schuhproduktion nicht in die USA zurückbringen“, da „erhebliche Kapitalinvestitionen und eine jahrelange Planung für die Verlagerung der Beschaffung“ erforderlich seien.
Auch Bjørn Gulden fürchtet Auswirkungen der US-Zölle auf sein Geschäft in den USA. Bei Vorstellung des Quartalsbericht sagte der Adidas-Konzernchef in Herzogenaurach: „In einer ,normalen Welt‘ hätten wir mit diesem starken Quartal, dem soliden Auftragsbestand und der insgesamt sehr positiven Stimmung gegenüber Adidas unseren Ausblick für das Gesamtjahr sowohl für den Umsatz als auch für das Betriebsergebnis angehoben. Die Unsicherheit hinsichtlich der US-Zölle verhindert das im Moment.“
Produktion in Südostasien
Vietnam und Indonesien - wichtige Drehkreuze der Schuhindustrie - gehören zu den Ländern, die am stärksten von Zollerhöhungen betroffen sind. In Vietnam wird auch etwa die Hälfte aller Schuhe der Marke Nike hergestellt, was das Ausmaß der potenziellen Beeinträchtigung verdeutlicht.
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