In deutschen Großstädten

Immobilien trotz Preisrückgängen um bis zu 47 Prozent teurer als vor fünf Jahren

18.12.2023, 15:10 Uhr
Immobilien sind trotz der jüngsten Preisrückgänge im Schnitt teurer als von fünf Jahren. 

© imago images/Shotshop, NNZ Immobilien sind trotz der jüngsten Preisrückgänge im Schnitt teurer als von fünf Jahren. 

Höhere Bauzinsen sorgen derzeit für einen Preisrückgang am Immobilienmarkt. In den vergangenen 12 Monaten waren in 71 von 75 Großstädten die mittleren Angebotsmieten von Wohnungen rückläufig. Der Vergleich zu den Zahlen von vor fünf Jahren zeigt jedoch, dass die Preise trotzdem noch viel höher sind als 2018. Das teilte das Portal Immowelt mit. In der Spitze liegen die Quadratmeterpreise 47 Prozent über dem damaligen Niveau. In mehr als jeder zweiten deutschen Großstadt verteuerten sich Immobilien binnen fünf Jahren um über ein Viertel. Das zeigt eine Analyse von Immowelt, in der die durchschnittlichen Angebotsmieten von Wohnungen in deutschen Großstädten zum jeweils 1. Dezember 2018 und 2023 miteinander verglichen wurden.

„Viele Eigentümer haben derzeit den Eindruck, Immobilien verlieren dramatisch an Wert“, sagt Immowelt-Geschäftsführer Felix Kusch. „Ein Blick auf die Preisentwicklungen der letzten fünf Jahre zeigt aber, dass es sich bei den derzeitigen Preisanpassungen um eher kleinere Korrekturen handelt, die die teils massiven Anstiege der letzten Jahre nicht ansatzweise aufrechnen. Eigentümer können also beruhigt sein – zumal wir für 2024 mit einer weiteren Stabilisierung des Marktes rechnen.“

Berlin verteuert sich um über ein Drittel und schließt zur Spitze auf

Im Vergleich zu 2018 verteuerte sich der Quadratmeter in Berlin von 3.705 Euro um 35 Prozent auf 5.004 Euro. War die Hauptstadt vor 5 Jahren im Städtevergleich noch im oberen Mittelfeld zu finden, ist sie mittlerweile bereits auf dem 6. Platz unter den 75 untersuchten Großstädten.

Prozentual am teuersten ist es in Städten geworden, die ein niedriges Preisniveau haben. In Leipzig verteuerte sich der mittlere Angebotspreis von 1.716 Euro in fünf Jahren auf 2.530 Euro, also 47 Prozent. In Gelsenkirchen stiegen die Preise um 45 Prozent auf 1.561 Euro und in Mönchengladbach auf 2.102 Euro (+44 Prozent).

Weitere Anstiege trotz hohem Niveau: München, Hamburg und Frankfurt

In vielen bereits 2018 hochpreisigen Großstädten sind Eigentumswohnungen weiter im Wert gestiegen. In München kletterte das Niveau um 11 Prozent auf 8.191 Euro pro Quadratmeter, in Hamburg um 32 Prozent auf 6.047 Euro. Es folgt Frankfurt am Main mit einem Zuwachs von 14 Prozent mit einem Quadratmeterpreis von rund 5.550 Euro. In allen drei Städten sank das Preisniveau im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber weiterhin über dem Level von 2018.

Günstigste Preise weiterhin in vielen Städten im Ruhrgebiet

Im Vergleich zu 2018 haben sich die Preise von Wohneigentum in allen untersuchten Städten verteuert. Allerdings gibt es Städte, in denen trotz teilweise deutlicher Anstiege der mittlere Quadratmeterpreis weiterhin unter der Marke von 2.000 Euro liegt. Dazu zählen neben Gelsenkirchen auch Chemnitz mit 1.569 Euro bei einem Anstieg von 18 Prozent und Bremerhaven mit einem Preis von 1.678 Euro und einem Anstieg von 40 Prozent. Es folgen weitere Städte hauptsächlich aus dem Ruhrgebiet: Herne, Hagen, Oberhausen, Duisburg und Hamm haben alle einen mittleren Quadratmeterpreis zwischen 1.806 Euro und 1.941 Euro.

Datenbasis für die Berechnung der Kaufpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote aus 2018 und 2023 in 75 ausgewählten Großstädten. Die errechneten Werte zeigen den Quadratmeterpreis von Bestandswohnungen. Für die Beispiele orientierte sich Immowelt an einer durchschnittlich 75 Quadratmeter großen Wohnung mit drei Zimmern im ersten Stock aus den 1990er-Jahren.

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