Der hohe Preis- und Kostendruck in der Fleischbranche macht der Feneberg-Tochter „Allgäu Fresh Foods“ zu schaffen. Sie beliefert unter anderem zahlreiche Edeka-Center.
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Der hohe Preis- und Kostendruck in der Fleischbranche macht der Feneberg-Tochter „Allgäu Fresh Foods“ zu schaffen. Sie beliefert unter anderem zahlreiche Edeka-Center.

Großmetzgerei in Not

Insolvenz von Zulieferer: Warum bei Edeka trotzdem keine Lieferengpässe drohen

Die Großfleischerei Allgäu Fresh Foods ist insolvent. In einem sogenannten Schutzschirmverfahren, einer besonderen Spielart im Insolvenzrecht, will das Unternehmen „die Chance, sich in Eigenregie strukturell und finanziell neu aufzustellen“, nutzen. Das Ganze „bei laufendem Geschäftsbetrieb und gesicherten Arbeitsplätzen“, so Geschäftsführer Stephan Leibold.

Das Unternehmen mit Sitz in Kempten liefert eigenen Angaben zufolge rund 40 Prozent ihrer Ware an ihre Muttergesellschaft, die Feneberg Lebensmittel GmbH. Diese betreibt 80 Edeka-Märkte und beliefert Kaufland, Lidl, Aldi, Netto, Rewe, Markant, V-Markt und andere. Das Unternehmen betont auf Nachfrage, dass alle Märkte weiterhin beliefert werden, „denn es handelt sich nicht um eine Regelinsolvenz, sondern um ein Schutzschirmverfahren“.

Allgäu Fresh Foods hat 400 Mitarbeiter, seit diese über den Insolvenzantrag informiert wurden, hat es laut Leibold lediglich eine Kündigung gegeben. „Es wird normal weitergearbeitet, die Löhne und Gehälter für die Monate Mai bis Juli werden von der Bundesagentur für Arbeit bezahlt.“

Grund für die finanzielle Schieflage sind laut Geschäftsführer Leibold „verlustige Aufträge, da man die Produktionswerke in Schopfloch und Kempten auslasten wollte. Vor diesem Hintergrund hat man lediglich auf Umsatz und weniger auf Ertrag geschaut. Bis dato ist kein Kunde abgesprungen und es ist auch nicht davon auszugehen.“

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