Auswirkungen für Kunden

Kundgebung und Streiks auch in Nürnberg: Post hält Vorgehen Verdis für "überzogen"

Anne Kleinmann

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6.2.2023, 15:10 Uhr
In München fand am Montag eine Protestkundgebung vor dem Briefzentrum der Deutschen Post München statt. 

© IMAGO, IMAGO/Wolfgang Maria Weber In München fand am Montag eine Protestkundgebung vor dem Briefzentrum der Deutschen Post München statt. 

Verdis Forderung an die Deutsche Post sind klar: 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für Tarifangestellte will die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft bei einer Vertragslaufzeit von einem Jahr aushandeln. Dafür legten in Bayern laut Angaben der Deutschen Post am Montag 535 Beschäftigte in Brief- und Paketzentren sowie in der Zustellung ihre Arbeit nieder.

Bundesweit beteiligten sich rund 5300 Beschäftigte - laut dem Konzern rund die Hälfte der Beschäftigten - an den Warnstreiks. Wie viele Mitarbeitende es mit Blick auf die hiesige Region waren, beantwortete die Sprecherin der Deutschen Post auf Nachfrage nicht. Die Beteiligung in den einzelnen Regionen und Standorten falle "höchst unterschiedlich aus", hieß es.

Post will Angebot vorlegen

Kundinnen und Kunden müssen aber mit Verzögerungen rechnen: Rund sechs Prozent der Paketsendungen und zwei Prozent der Briefsendungen sind laut dem Konzern von den Warnstreiks betroffen. Diese würden, je nach den Streiks vor Ort, im Laufe der Woche nachgeliefert. Auch Sendungen ins Ausland könnten sich verzögern.

Verdi rief die Beschäftigten zudem zu mehreren Kundgebungen auf. Am Montag fand bereits eine Aktion in München statt, am Dienstag soll eine zentrale Kundgebung in Nürnberg folgen. Verdi begründet seine Forderung nach mehr Gehalt für die Beschäftigten unter anderem mit der hohen Inflation. Die letzte Tariferhöhung 2022 betrug zwei Prozent. Laut der Gewerkschaft sind fast 90 Prozent der Tarifbeschäftigten der Deutschen Post AG in den Entgeltgruppen 1 bis 3 eingruppiert. Damit liege ihr monatliches Bruttogehalt zwischen 2.108 und 3.090 Euro.

Die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Konzern gehen am 8. und 9. Februar in Düsseldorf in dritter Runde weiter. Die Deutsche Post hatte bereits angekündigt, dort ein weiteres Angebot vorzulegen. Auch deshalb seien "die erneuten Warnstreiks überzogen, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen", so die Sprecherin.

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