Siemens & Co. als Kunden

Prämiert: Start-up URyde aus Nürnberg will Mobilität nachhaltiger machen

8.12.2023, 11:00 Uhr
Im Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin nahmen die Unternehmensgründer Malte (li.) und Johannes Andree (re.) von URyde den Deutschen Mobilitätspreis 2023 entgegen. Mit auf dem Bild sind die Jury-Mitglieder Olga Nevska und Bernhard Kalkbrenner (Mitte) zu sehen.

© AdoraPress/M. Golejewski Im Zentrum für zeitgenössische Kunst in Berlin nahmen die Unternehmensgründer Malte (li.) und Johannes Andree (re.) von URyde den Deutschen Mobilitätspreis 2023 entgegen. Mit auf dem Bild sind die Jury-Mitglieder Olga Nevska und Bernhard Kalkbrenner (Mitte) zu sehen.

Arbeitgeberübergreifend freie Plätze in Autos, Werks- und Shuttlebussen sowie die ÖPNV-Verbindungen vermittelt eine Mobilitäts-App des Nürnberger Start-ups URyde. Darin zu finden ist außerdem ein Management zum Parken - und gegebenenfalls Laden - der Fahrzeuge, über das sich Mitarbeitende direkt einen (E-Lade-)Parkplatz buchen können.

Die Bundesregierung rechne mit einer Verzehnfachung der Elektrofahrzeuge bis 2030, heißt es in einer Pressemitteilung des jungen Unternehmens. „Der Ausbau der Lade-Infrastruktur stellt eine enorme Herausforderung für Arbeitgeber dar", betont Ralf Christian vom vierköpfigen Beirat von URyde und ehemaliger CEO von Siemens Energy Management. Vor diesem Hintergrund ermöglichten digitale und KI-unterstützte Lösungen wie URyde eine effiziente Nutzung durch alle Mitarbeiter.

100.000 Tonnen CO2 eingespart

Aus mehreren hundert Projekten hat nun eine Jury aus Experten der Mobilitäts- und Digitalbranche URyde zum Gewinner des Deutschen Mobilitätspreises in der Kategorie "New Mobility" (Neue Mobilität) gekürt. Seit dem Start von URyde im Mai 2022 sind nach Unternehmensangaben über 2,4 Millionen Kilometer verfügbar gemacht und die Auslastung von Fahrzeugen gesteigert worden. Allein in der Metropolregion Nürnberg hätten so 100.000 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Mehr als 40 Unternehmen - darunter Siemens, Adidas, Schaeffler und Puma - Universitäten und Städte nutzen demnach das Angebot des Nürnberger Start-ups. Ferner hätten über 180.000 Menschen aus der Metropolregion einen Zugang zur App. Neben der Metropolregion Nürnberg ist URyde noch in München, Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln, Braunschweig und Österreich aktiv. Kommendes Jahr ist die Ausweitung auf weitere Regionen geplant.

„Über die Mobilitäts-App URyde können sowohl Mobilität für andere geschaffen, als auch Mobilitätsangebote direkt gebucht und über das Mobilitätsbudget - ein Budget, das Mitarbeitenden zusätzlich zum Gehalt für Mobilitätslösungen zur Verfügung gestellt wird - bezahlt werden“, erklärt Malte Andree, einer der Gründer von URyde. Das Start-up bringe dadurch keine neuen Fahrzeuge auf die Straßen, sondern nutze bestehende freie Kapazitäten und schaffe damit eine nachhaltige Mobilität.

Ausgründung der Uni

Hinter URyde steht die Connect Mobility GmbH der beiden Brüder und Ingenieure Malte und Johannes Andree sowie des Software-Spezialisten Nino Handler. Die GmbH wurde im März 2020 aus der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg gegründet mit dem Ziel, die Mobilität zu verändern.

Der Deutsche Mobilitätspreis (DMP) zählt zu den wichtigsten Auszeichnungen im Bereich Digitales und Mobilität in Deutschland und wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) vergeben. Weitere Preise in diesem Jahr gingen unter anderem an einen Mobilitätssimulator für Rollstuhlfahrer und die App „DB Rad+“.

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