„Ein Generationswechsel ist ein sensibler Moment“, sagt Sebastian Schwanhäußer (li.). Er wechselt an die Spitze des Familienbeirats, der Italiener Michele Molon (re.) übernimmt die Führung des Traditionskonzerns.
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„Ein Generationswechsel ist ein sensibler Moment“, sagt Sebastian Schwanhäußer (li.). Er wechselt an die Spitze des Familienbeirats, der Italiener Michele Molon (re.) übernimmt die Führung des Traditionskonzerns.

Familie holt Externen

Schwan-Stabilo: Ein Italiener übernimmt die Führung

„Ein früher Wechsel ist besser als ein zu später:“ Mit diesem Satz kündigt Sebastian Schwanhäußer als Vertreter der fünften Generation seinen Rückzug aus der operativen Führung von Schwan-Stabilo an. Nach fast 30 Jahren gibt der 61-Jährige zum 1. Juli die Verantwortung als CEO ab und wechselt an die Spitze des Familienbeirats.

Sein Nachfolger ist mit Michele Molon erstmals ein externer Manager an der Spitze des Heroldsberger Familienunternehmens. Der 48-jährige Italiener bringt mehr als 25 Jahre internationale Führungserfahrung mit, zuletzt als Vertriebs- und Marketingvorstand bei Swarovski. Auch Stationen bei Montblanc gehören zu seinem Werdegang.

Schwanhäußer will „notwendige Verjüngung“

Die Entscheidung, einen Familienfremden zum CEO zu ernennen, bezeichnet Schwan-Stabilo als bewussten Schritt. „Wir schaffen damit Raum für frische Impulse und die notwendige Verjüngung“, so Schwanhäußer laut Mitteilung. Trotz des Wechsels bleibe die Familie aber langfristig firmenintern präsent und prägend.

Das 170 Jahre alte Unternehmen beschäftigt rund 5.200 Mitarbeitende, am Firmensitz in Heroldsberg sind es rund 1400. Der Konzern ist in drei Bereichen tätig: Stifte, Kosmetik und Outdoor. Im vergangenen Geschäftsjahr sanken die Erlöse erstmals in allen drei Segmenten. Insgesamt gingen die Umsätze um 6,2 Prozent auf 797 Millionen Euro zurück. Dieser Wert war allerdings noch immer der zweitbeste in der Unternehmensgeschichte.

„Drei so unterschiedliche Geschäftsbereiche unter dem Dach eines einzigen Unternehmens zu führen, ist eine komplexe und gleichzeitig unglaublich spannende Aufgabe“, sagt der künftige Chef Molon. „Diese Chance ist selten – und ich nehme sie mit Demut und Entschlossenheit an.“ Sein Ziel sei es, die Innovationskraft der Gruppe weiter zu stärken und Ideen „schnell und entschlossen in greifbare, profitable Ergebnisse zu verwandeln“.

Bis zum Amtsantritt Molons am 1. Oktober 2025 übernimmt die bisherige Finanzchefin Anke Buttler interimistisch die Leitung.

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