Bis zu 49 Cent

Stadtsparkasse München erhebt jetzt Gebühren fürs Geldabheben - das sagt die Sparkasse Nürnberg

Nicole Netter

Politik und Wirtschaft

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18.7.2023, 13:48 Uhr
Die Stadtsparkasse München hebt ihre Preise an. Nürnberg plant derartiges - zumindest derzeit - nicht. 

© Sven Hoppe/dpa Die Stadtsparkasse München hebt ihre Preise an. Nürnberg plant derartiges - zumindest derzeit - nicht. 

Alles wird teurer, selbst das Geld: Was die Stadtsparkasse München als "zeitgemäße Kontomodelle (...) in Folge des veränderten Kundenverhaltens" bezeichnet, dürfte vielen der besagten Kunden sauer aufstoßen. Zwischen 35 und 49 Cent werden für Privatkunden künftig fällig, wenn sie am Automaten Bares abheben.

Zwar gibt es das sogenannte Basis-Modell auch weiterhin für 2,95 Euro im Monat. Online-Überweisungen und Online-Kontoauszüge sind hier inklusive. Doch wer sein Konto auch nur ein wenig nutzt, hat in diesem Modell schnell erhebliche Extra-Kosten. 49 Cent kostet jede Buchung auf dem Konto, also auch schon, wenn die Miete eingezogen wird oder den Enkeln monatlich etwas überwiesen wird. Auch die Nutzung einer Sparkassen-Card schlägt mit 15 Euro pro Jahr zu Buche.

"Es bleibt die Abstimmung mit den Füßen"

Die Sparkasse Nürnberg winkt auf Nachfrage ab. Man habe die Preise zuletzt im Jahr 2020 angepasst, bisher sei diesbezüglich nichts geplant, so Sprecherin Marlies Gräbner. Eine Wertung in Bezug auf die Pläne der Münchner Kollegen will sie nicht abgeben - anders als Sascha Straub, Referatsleiter Finanzdienstleistungen bei der Verbraucherzentrale Bayern. Mit den ab kommenden Montag gültigen Konditionen zeige die Bank "der Münchner Bürgerschaft die kalte Schulter."

Künftig zahle man bei der Stadtsparkasse nicht mehr nur dafür, dass man ein Konto hat, sondern auch dafür, dass man es benutzt. Sich all das extra bezahlen zu lassen, "ist nicht mehr mit dem Bild eines regionalen Kreditinstitutes mit öffentlichen Auftrag in Einklang zu bringen", so Straub.

Sein Fazit ist klar: "So enttäuscht man Verbrauchervertrauen!" Straubs Meinung nach werden sich die Erhöhungen für das Münchner Institut nicht auszahlen: "Kundinnen und Kunden, denen das zu viel wird, bleibt jetzt noch die Abstimmung mit den Füßen. Ein Bankwechsel ist nicht schwer und kann sich jetzt umso schneller auszahlen."

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