Dieses Logo kennen noch viele: Die letzten der im Land verbliebenen Real-Supermärkte werden im Zuge der Insolvenz nach und nach verschwinden.
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Dieses Logo kennen noch viele: Die letzten der im Land verbliebenen Real-Supermärkte werden im Zuge der Insolvenz nach und nach verschwinden.

SB-Warenhäuser

Supermarktkette Real ist insolvent: Diese Märkte im Freistaat sind betroffen

Die Real GmbH hat am Amtsgericht Mönchengladbach Insolvenz angemeldet. Angestrebt werde eine Eigenverwaltung, bei der das Management an Bord bleibe, heißt es. Noch im Juni hatte sich „Mein real“-Geschäftsführer Karsten Pudzich im Gespräch mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) optimistisch gezeigt, nachdem es einen erneuten Besitzerwechsel und damit verbundene Gerüchte über Turbulenzen gegeben hatte. Nun folgte, gerade einmal drei Monate später, der Insolvenzantrag.

Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben

„Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung wird es der Real GmbH ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von ,Mein Real’-Standorten zu führen“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Geschäftsführung werde demnach „alle Anstrengungen zur Restrukturierung gemeinsam mit einem Sachwalter unternehmen, mit dem Ziel, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“. Die Rewe Group unterstütze die real GmbH dabei als strategischer Partner unverändert bei diesem Vorhaben, heißt es weiter.

„Die Real GmbH wird alle im Rahmen des Insolvenzrechts bestehenden Verpflichtungen gegenüber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten erfüllen und die Geschäfte bis auf Weiteres fortführen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Und weiter: „Dies gilt insbesondere für die Zahlung der Löhne und Gehälter der über 5000 Beschäftigten in den ,Mein Real’-Märkten und der Zentrale.“

Wirklich überraschend ist der Schritt nicht: Real steckt seit Jahren in der Krise. Der frühere Mutterkonzern Metro sanierte die SB-Warenhauskette (wie berichtet) jahrelang erfolglos, bis im Jahr 2019 der russische Finanzinvestor SCP das Ruder übernahm. Von den rund 270 Märkten, die SCP von der Metro übernahm, wurde zahlreiche Filialen geschlossen und an Wettbewerber verkauft.

Von der Insolvenz betroffen sind bundesweit 62 Supermärkte. Im Freistaat betreibt das Unternehmen nach eigenen Angaben noch SB-Warenhäuser in Hallstadt (bei Bamberg), Amberg, Weiden, Traunstein sowie in Passau, Pocking, Zwiesel und Lindberg (alle Niederbayern). Was aus diesen Märkten wird, ist noch ungewiss - womöglich werden sie an Mitbewerber veräußert. Zahlreiche Filialen in der Region, so etwa in Nürnberg, Ansbach, Neumarkt oder Neustadt an der Aisch, sind bereits seit längerem dicht.