Ärger wegen kaputter Schranke in Erlangen

ERLANGEN - Als vor gut einem Jahr die Schranken in Erlangen am Bahnübergang in der Tennenloher Straße geschlossen blieben, obwohl kein Zug kam, waren die Verkehrsteilnehmer ziemlich sauer. Als sich die Barrieren dann öffneten, das Rotlicht aber trotzdem leuchtete, waren sie verunsichert. Ein technischer Defekt, der schnell behoben sein wird, dachten die meisten. Irrtum.

Heute sind die Schranken abmontiert, und das Rotlicht, so es denn einmal leuchten sollte, ist zugeklebt. Also alles normal am Bahnübergang Tennenloher Straße? Keineswegs. Denn es fahren dort immer noch die Züge des Zweckverbands Abfallwirtschaft, die den Müll zur Müllverbrennung bringen. Weil die Schrankenanlagen aber, wie von der Pressestelle der Bahn zu erfahren ist, „einen nicht reparablen Schaden“ haben, wird dort am Bahnübergang nun manuell für die Sicherheit gesorgt.

Darum bietet sich an den beiden Bahnübergängen Tennenloher Straße und Birkenweg zweimal alltäglich ein groteskes Bild, das an die Anfänge der Eisenbahn erinnert. Eine Leserin der Erlanger Nachrichten, die dort täglich vorbeikommt, beobachtet das sich dort nun bietende Schauspiel täglich.

Leine als Ersatz

Sie ist verärgert. Sie spricht von einem „alltäglichen Irrsinn bei der Deutschen Bahn“, und das kann man nachvollziehen. Denn seit Monaten kommen täglich zwei Menschen zu den Bahnübergängen und sperren die, wenn der Müllzug von der Müllumladestation am Hafen kommt und wieder zurückfährt, mit einer rot-weißen Leine.

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Da der Müllzug offenbar keinen minutengenauen Fahrplan hat, warten die Sicherheitsleute mitunter eine ganze Stunde lang darauf, dass sie das Signal zum Sperren des Bahnübergangs bekommen. Weil es draußen noch kalt ist, stellen sie den Motor ihres Fahrzeugs nicht ab und blasen die Auspuffgase in die Luft.Das ist doch Wahnsinn! Erlangen ruft den Klima-Notstand aus, jeder bemüht sich um Nachhaltigkeit und hier wird Kohlendioxid en masse in die Luft geblasen, weil man es nicht schafft, die Schranken zu reparieren“, schimpft die Leserin.

Der Bahn ist das Problem an den beiden Bahnübergängen bekannt. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Neubau“, heißt es aus der Pressestelle in München. „Um eine Sperrung der Bahnübergänge zu vermeiden und diese für den Verkehr offen halten zu können, haben wir hier Absperrposten eingesetzt“. Eine neue Anlage für die beiden Bahnübergänge soll laut Bahn „im Juli dieses Jahres in Betrieb genommen werden“.

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