"Ohne Störungen"

Corona-Demo in Fürth: 1000 protestierten gegen die Maßnahmen

6.1.2022, 14:00 Uhr
Das Bild entstand bei der bislang größten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Fürth am 11. Dezember, damals versammelten sich 2800 Menschen. Diesmal zogen rund 1000 durch die Südstadt.

© Hans-Joachim Winckler Das Bild entstand bei der bislang größten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen in Fürth am 11. Dezember, damals versammelten sich 2800 Menschen. Diesmal zogen rund 1000 durch die Südstadt.

Seit Wochen machen Gegner der Corona-Maßnahmen mobil, in der Region gibt es inzwischen regelmäßig größere Demonstrationen, zu denen auch viele Teilnehmende von auswärts anreisen - etwa nach Nürnberg, Ansbach oder Neumarkt. Am Montag waren in Nürnberg rund 4200 Menschen auf die Straße gegangen, um ihrem Unmut über die Einschränkungen und eine mögliche Impfpflicht Luft zu machen. Am Mittwochabend nun folgte eine Demonstration in Fürth - das Motto diesmal: "Gesundheit in eigener Verantwortung".

Die Versammlung war nach Angaben des Polizeipräsidiums Mittelfranken für den Zeitraum zwischen 18.30 Uhr und 20.30 Uhr bei der Stadt Fürth angemeldet worden, auch die Route wurde im Vorfeld festgelegt. Ausgehend vom Südstadtpark bewegte sich der Demonstrationszug über die Fronmüllerstraße, Schwabacher Straße, Herrn-, Wald- und Fronmüllerstraße zurück in den Südstadtpark. Nach Einschätzung der Polizei beteiligten sich an dem Aufzug "in der Spitze bis zu 1000 Personen".

Entlang der Strecke kam es zu Verkehrsbehinderungen. Sicherheitsstörungen registrierten die Einsatzkräfte im Zusammenhang mit der Versammlung laut Präsidium nicht. "Der per Bescheid angeordnete Mindestabstand zwischen den Teilnehmern wurde weitestgehend eingehalten", so die Beamten. Verstöße mussten nicht zur Anzeige gebracht werden.

Unter Leitung der Polizeiinspektion Fürth waren zur Betreuung der Versammlung Beamte der mittelfränkischen Einsatzhundertschaften sowie der Kriminal- und Verkehrspolizei Fürth im Einsatz.

In den vergangenen Monaten gab es in Fürth immer wieder Demonstrationen gegen die Corona-Bestimmungen mit einer überschaubaren Zahl von Teilnehmenden. Für Wirbel im Vorfeld sorgte eine Kundgebung am 11. Dezember, bei deren Ankündigung unerlaubt das SpVgg-Logo verwendet wurde. Sie fiel mit 2800 Protestierenden unerwartet groß aus und stieß entsprechend auf Entsetzen bei denjenigen, die auf die Impfkampagne setzen, um das durch die Pandemie verursachte Leid zu lindern, die Intensivstationen zu entlasten und zu einer Normalität zurückzukehren. Die Zahl sei "überraschend hoch", sagte damals Oberbürgermeister Thomas Jung in einer Stellungnahme gegenüber den FN, aber "nur damit zu erklären, dass hier überregional mobilisiert wurde". Es sei "bedauerlich, dass unsere schöne Stadt dafür herhalten musste". Die zunehmende Spaltung der Gesellschaft, die sich in derlei Kundgebungen manifestiere, bereite ihm "große Sorgen". Kurz vor Weihnachten trafen sich einige Hundert Menschen in Fürth zum Protest gegen eine Impfpflicht.

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