Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war am Freitag in Langenzenn vor Ort. Am DHL-Postzentrum klagten mehrere Mitarbeiter über Reizungen, nachdem sie mit einem weißen Pulver in Kontakt gekommen waren.
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Ein Großaufgebot an Einsatzkräften war am Freitag in Langenzenn vor Ort. Am DHL-Postzentrum klagten mehrere Mitarbeiter über Reizungen, nachdem sie mit einem weißen Pulver in Kontakt gekommen waren.

„Sehr sichere Annahme“

Gefahrguteinsatz bei DHL in Langenzenn: Rätsel um mysteriöses weißes Pulver gelöst

Im DHL-Verteilerzentrum in Langenzenn-Burggrafenhof hatten am Freitagmorgen (06.06.2025) etliche Beschäftigte des Paketdienstes über Juckreiz geklagt, nachdem sie mit einem weißen Pulver in Kontakt geraten waren. Es folgte ein Großeinsatz von Rettungsorganisationen, die mit aufsehenerregenden Maßnahmen eine Weiterverteilung der über Stunden unbekannten Substanz zu verhindern versuchten. Dann konnte das Rätsel um das mysteriöse Pulver gelüftet werden.

Es soll sich dabei um Phoron handeln. Kreisbrandmeister Frank Stegmann bestätigte das auf Nachfrage mit den Worten: Es liege zwar keine Laboranalyse vor, doch bestehe nach Messungen mit einem so genannten Lasermassenspektrometer die „sehr sichere Annahme“, dass man es mit Phoron zu tun habe. Es handelt sich dabei um ein „kristallines Lösungsmittel auf Aceton-Basis“, einen Stoff, der die am DHL-Verteilerzentrum vielfach beklagten Reizungen auslöst.

Gefahrguteinsatz in Langenzenn: Das weiße Pulver war Phoron

Das Pulver, das wohl einem Paket anhaftete, hatte sich offenbar über ein Förderband verteilt. Die betroffenen DHL-Mitarbeitenden klagten am Freitagmorgen über Haut- und Atemwegsreizungen. Es kam zu einem Gefahrguteinsatz mit einem Großaufgebot von 70 Einsatzkräften: Rettungsdienst, Polizei, Feuerwehr. Auch ein ABC-Zug rückte an sowie Gefahrguttrupps aus Erlangen und Greding. Vor Ort bauten die Helfer eine spezielle Dekontaminationsschleuse auf, durch die 35 DHL-Beschäftigte nach der Räumung des Gebäudes ihre potenziell verunreinigte Kleidung ablegen und gegen saubere Einmalkleidung tauschen mussten. So sollte verhindert werden, dass sich das mysteriöse Pulver noch weiter verteilt.

15 Betroffene mussten laut Polizei wegen leichter Hautreizungen behandelt werden, zwei von ihnen klagten außerdem über Augen- und Atemwegsreizungen. Zur Sicherheit wurden alle Personen, die mit der Substanz in Berührung gekommen waren, einem Arzt vorgestellt. Zu wissen, dass es sich bei dem Pulver höchstwahrscheinlich um Phoron handelt, sei wichtig, betonte Stegmann. So könne man den Betroffenen gezielt helfen.


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