35 Mitarbeiter der DHL klagten über Beschwerden wie Juckreiz der Haut oder Augen. Sie wurden in einer speziellen Schleuse dekontaminiert.
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35 Mitarbeiter der DHL klagten über Beschwerden wie Juckreiz der Haut oder Augen. Sie wurden in einer speziellen Schleuse dekontaminiert.

Weißes Pulver gefunden

Gefahrguteinsatz in Langenzenn: DHL-Mitarbeiter klagen über Haut- und Atemwegsreizungen

Am Freitagmorgen, 6. Juni, kam es gegen 9 Uhr im DHL-Verteilerzentrum im Langenzenner Ortsteil Burggrafenhof zu einem Gefahrguteinsatz. Mehrere Personen, überwiegend Mitarbeiter des Paketdienstes, gerieten dort mit einem bislang unbekannten weißen Pulver in Kontakt und klagten anschließend über Juckreiz. Das Pulver, das wohl einem Paket anhaftete, hatte sich offenbar über das Förderband verteilt. Wo genau es herkamt, sei noch nicht geklärt, so die Pressesprecherin der Polizei auf Anfrage der Redaktion.

Vor Ort versammelten sich nach dem Notruf rund 70 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Polizei und der Feuerwehr, darunter auch ein ABC-Zug sowie einem Gefahrguttrupp aus Erlangen. Ein weiterer wurde aus Greding angefordert; er traf am Vormittag ein. Der ABC-Zug steht seit einigen Jahren im Fürther Landkreis bereit, um genau auf solche Einsätze reagieren zu können. Er beinhaltet etwa Vollschutzausrüstungen für die Einsatzkräfte sowie eine Dekontaminationsschleuse. Nach der Räumung des Gebäudes mussten die 35 Betroffenen durch dieses kleine Zelt gehen, um dort „trocken dekontaminiert“ zu werden, wie Kreisbrandmeister Frank Stegmann erklärt. Das bedeutet, dass die Verletzten ihre potenziell verunreinigte Kleidung ablegen und gegen saubere Einmalkleidung tauschen mussten. So soll verhindert werden, dass sich das Pulver noch weiter verteilt.

Die Zahl der Verletzten korrigierte die Polizei am Freitagnachmittag noch einmal nach oben. 15 Betroffene mussten demnach wegen leichter Hautreizungen behandelt werden, jeweils zwei von ihnen klagten außerdem über Augen- und Atemwegsreizungen. Zur Sicherheit wurden alle Personen, die mit der Substanz in Berührung gekommen waren, einem Arzt vorgestellt. Um welches Pulver es sich konkret handelte, ist noch nicht geklärt. Weitere Untersuchungen unterschiedlichster Art laufen noch, so die Polizei. Für die Bevölkerung bestand ihrer Aussage nach aber keinerlei Gefahr. Auch die Zufahrt zum DHL-Verteilerzentrum, das jedoch noch immer abgesperrt ist, und anderen ansässigen Betrieben war bereits am Vormittag wieder möglich.


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