Ausgezeichnet mit der „Goldenen BierIdee 2025“: Der Verein Lahma Bräu zur Förderung und Erhaltung der Langenzenner Hausbraukultur.
© Benedikt André
Ausgezeichnet mit der „Goldenen BierIdee 2025“: Der Verein Lahma Bräu zur Förderung und Erhaltung der Langenzenner Hausbraukultur.

„Großartiges Engagement“

„Goldene BierIdee 2025“: Langenzenner Lahma Bräu ausgezeichnet als Bierkultur-Botschafter

Schon seit Jahren praktiziert der Langenzenner Verein Lahma Bräu das Prinzip der Bürgerbrauerei. Nun wurde sein Engagement auf höchster fachlicher Ebene gewürdigt - bei der Verleihung der „Goldenen BierIdee 2025“ durch den Bayerischen Brauerbund und den Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Bayern am Donnerstagabend (22. Mai 2025 in München.

Im festlichen Rahmen der Brauer-Gala im Löwenbräukeller wurden drei Persönlichkeiten und Initiativen geehrt, heißt es in einer Pressemitteilung der Verantwortlichen: der „Bierfluencer“ Thomas Götz für seine Online-Aktivitäten auf TikTok, Instagram und YouTube, der Autor Franz Herrmann für sein Buch „Für gutes Bier ist bestens Sorge getragen - Brauerei- und Wirtshausgeschichte in und um Regensburg“ - und eben die Langenzenner Lahma Bräu.

Langenzenner Lahma Bräu ausgezeichnet mit der „Goldenen BierIdee“: Verein lebt die Idee der Bürgerbrauerei

Der Verein zur Förderung und Erhaltung der Langenzenner Hausbrauerkultur, so heißt es in der Laudatio, „lebt die Idee der Bürgerbrauerei“. Im ehemaligen Milchhäusla, das er „mühevoll saniert“ und in ein historischen Brauhaus verwandelt hat, werde Wissen weitergegeben, handwerklich gebraut und mit Veranstaltungen, Braukursen und traditionellen Festveranstaltungen „ein aktiver Beitrag zur Erhaltung regionaler Braukultur geleistet“.

Hervorgehoben wurde, dass es den Initiatoren der Lahma Bräu von Anfang an „ausdrücklich nicht“ darum gegangen sei, „eine Art Mausoleum für die Reliquien lange verblichener Bierkultur am Ort zu erreichten“, sondern dass sie Letztere wiederbeleben wollten und daher die Errichtung und den Betrieb einer festen Braustätte zum Vereinszweck erklärten.

Die Langenzenner Lahma Bräu wurde im Münchner Löwenbräu-Keller vom Bayerischen Brauerbund und vom Gaststättenverband Dehoga Bayern mit der "Goldenen BierIdee" ausgezeichnet. Hier mit Brauer-Präsident Georg Schneider (l.) und Angela Inselkammer, Präsidentin Dehoga Bayern.

Die Langenzenner Lahma Bräu wurde im Münchner Löwenbräu-Keller vom Bayerischen Brauerbund und vom Gaststättenverband Dehoga Bayern mit der "Goldenen BierIdee" ausgezeichnet. Hier mit Brauer-Präsident Georg Schneider (l.) und Angela Inselkammer, Präsidentin Dehoga Bayern. © privat

Heute ist das einstige Milchhäusla ein Brauhaus mit eingeschränkter Ausschankgenehmigung, von außen erkennbar am Namensschriftzug und am schmucken geschmiedeten Brauerei-Auslegerauf an der Fassade. Ein alter Bauwagen wurde zur Kühlzelle mit Ausschankmöglichkeiten umgerüstet, das Brauhaus an die Erdgasversorgung angeschlossen und ein 5-Hektoliter-Sudwerk eingerichtet, mit dem ohne digitale Unterstützung gebraut wird.

Mit der Auszeichnung „Goldene BierIdee“ werden den Angaben zufolge Persönlichkeiten und Initiativen gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die Vermittlung, Pflege und Präsentation bayerischer Bierspezialitäten verdient machen und damit den Mythos des Bierlandes Bayern weitertragen.

Ende des 19. Jahrhunderts hatte Langenzenn laut Laudatio 1900 Einwohner und sieben Brauereien. 1973 ging die letzte von ihnen, die Adler Brauerei Georg Hauck in der Brau AG Nürnberg „auf - und unter“. Nach gut 20 Jahren Pause nahmen einige Hobbybrau-Enthusiasten die Produktion wieder auf. Mit einem Braukurs der Volkshochschule, einem Waschkessel und „mehr Spaß als Geschmack“ fing alles an, wie sich Wolfgang Marschall, Erster Vorstand der „Lahma Bräu“ gern erinnert.

Seinen Namen verdankt der rührige Verein, auch das wurde im Löwenbräukeller betont, nicht etwa der in den Anden beheimaten Kamelart, also dem Lama. Es sei vielmehr „eine Reminiszenz an den lehmigen Untergrund Langenzenns“, fränkisch für Lehm: Lahma, in den die Brauer früher ihre tiefen und zum Teil bis heute erhaltenen Bierkeller gruben.

Brauerbund und Dehoga bescheinigten den rund 50 Langenzenner Vereinsmitgliedern, die sich auch an Schaubräu-Veranstaltungen etwa im Fränkischen Freilandmuseum beteiligen, ein „großartiges Engagement“ und feierten sie als „Botschafter authentischer fränkischer Bierkultur.

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