
9. bis 11. Mai
„Markant wie Herbert Grönemeyer“: Warum die „Stunde der Gartenvögel“ der Seele gut tut
Mitzähler gesucht: An diesem Wochenende hofft der LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) wieder auf fleißige Vogel-Beobachterinnen und -Beobachter bei der „Stunde der Gartenvögel“. Zusammen mit seinem bundesweiten Partner NABU ruft er seit Freitag und noch bis Sonntagabend (11. Mai) dazu auf, eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute und oft weit verbreitete Vogelarten des Siedlungsraums, wie Meisen, Finken, Spatzen oder auch der diesjährige Vogel des Jahres, der Hausrotschwanz.
Die „Stunde der Gartenvögel“ ist gemeinsam mit der Schwesteraktion „Stunde der Wintervögel“ die größte bürgerwissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands, wie es in einer Pressemitteilung des LBV heißt. Bürgerwissenschaftlich, das bedeutet: Hier sammeln möglichst viele Menschen gemeinsam große Datenmengen und geben so wichtige Hinweise zur Entwicklung der heimischen Vogelwelt. Die Langzeitstudie liefert dem LBV eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt. Jährlich beteiligen sich an der Aktion mehrere Tausend Menschen.
„Stunde der Gartenvögel“: Mit der Beobachtung tut man sich auch selbst etwas Gutes
Mit der Vogelbeobachtung tut man übrigens auch sich selbst etwas Gutes, darauf weist die bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) hin: Mittlerweile sei wissenschaftlich nachgewiesen, „dass die Beschäftigung mit den gefiederten und zwitschernden Gesellen die geistige Fitness steigert und Stress effektiv abbaut“, heißt es in der Pressemitteilung der Landesanstalt. „Birding“-Touren und Vogelspaziergänge stoßen zunehmend auf Interesse.
Für den Einstieg in Naturbeobachtungen seien Vögel ideal. Zum einen sind sie überall anzutreffen – ob in Garten, Park, Stadt, Wald oder in der offenen Landschaft; zum anderen könnten die Arten mit ein bisschen Übung am Aussehen und vor allem am Gesang recht schnell unterschieden werden, „auch wenn der Sänger verborgen vor Blicken im dichten Laub der Bäume oder Hecken sitzt“.
Angesichts von über 300 Vogelarten komme oft die Frage, wie man anfangen kann, die Unterschiede zu lernen. Die LWG empfiehlt: „Am einfachsten sind Gesänge, die sehr markant sind und einen hohen Wiedererkennungswert besitzen. Das ist wie im professionellen Musikbusiness. Viele bekannte Sänger und Sängerinnen haben das ,gewisse Etwas‘, sodass man die Stimme sofort erkennt.“ Und das, so heißt es weiter, müssen nicht die klangreichsten Stimmen sein: „Einem Herbert Grönemeyer oder Udo Lindenberg attestiert man auch nicht unbedingt eine großartige Singstimme – aber man erkennt sie sofort.“ Eine für Anfänger gut am Gesang zu erkennende Vogelart sei der Hausrotschwanz. „Markant an seinem Gesang ist mitten in der Strophe eine Art kratziges, schleifendes Räuspern, bevor er wieder weitersingt. Man möchte dem Hausrotschwanz immer ein Hustenbonbon anbieten, wenn man ihn auf Haus- oder Scheunendächern sitzend singen hört.“
Die Beobachtungen am Zählwochenende (9. bis 11. Mai) meldet man am einfachsten online unter lbv.de/stunde-der-gartenvoegel. Dort sind auch fortlaufend aktualisierte Zwischenstände abrufbar, die nach Landkreisen und Regierungsbezirken gefiltert werden können. Meldeschluss ist der 19. Mai.
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