
Beim Verladen entwischt
Nach stundenlanger Suchaktion: Polizei erschießt entlaufenes Weiderind in Fürth
Es passierte in den Morgenstunden: In Fürth-Unterfarrnbach ist am Dienstag ein Rind bei einer Verladeaktion entlaufen. Der Halter, ein Landwirt, war laut Polizei gerade dabei, das Tier auf einen Anhänger zu verfrachten, als es die Flucht ergriff. Weil es auf die Schnelle nicht eingefangen werden konnte, wurde die Polizei alarmiert.
Mehrere Einsatzkräfte gingen im Anschluss zusammen mit dem Bauern auf die Suche nach der Kuh. Gegen Mittag wurde sie dann tatsächlich gesichtet - in einem Garten in einem Wohngebiet nördlich der Farrnbach. In der Fasanenstraße versammelten sich zahlreiche Einsatzkräfte, auch die Fürther Berufsfeuerwehr rückte an. Vor Ort wurden verschiedene Optionen diskutiert, wie mit dem etwa 600 Kilogramm schweren Tier umzugehen sei. Doch bis eine Entscheidung getroffen werden konnte, entkam das Weiderind erneut.
Im Talgrund zwischen Farrnbach und Vacher Straße konnten die Einsatzkräfte den flüchtigen Vierbeiner dann erneut stellen. Um keine Spaziergänger oder Autofahrer zu gefährden, wurden sowohl das Areal als auch die Vacher Straße gesperrt. Dann versuchte man laut einem anwesenden Fotografen, das Tier zu betäuben.
Nachdem jedoch mehrere Versuche fehlgeschlagen waren, entschied man sich schließlich, kein weiteres Risiko einzugehen: Die Kuh wurde von Polizisten erschossen. Die Schüsse waren laut Zeugen auch im angrenzenden Wohngebiet zu hören. Der Landwirt transportierte den Kadaver schließlich mit einem Traktor ab.
Es kommt immer wieder vor, dass entlaufene Kühe nicht eingefangen werden können. Erst im März vergangenen Jahres musste ein ausgebüxtes Rind im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim ebenfalls erschossen werden, nachdem sowohl der Halter als auch andere Beteiligte ein sicheres Einfangen oder Betäuben als Möglichkeit ausgeschlossen hatten.
Das Tier hatte sich in einem Dickicht versteckt und war nur schwer zu erreichen. Vor allem, wenn stark befahrene Straßen oder Bahngleise in der Nähe sind, werden die massigen Vierbeiner zur Gefahr - für sich und für andere.
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