Andrang am Kornmarkt

25.000 bei Kundgebung gegen rechts in Nürnberg: "Die Gesellschaft ist massenhaft aufgestanden"

Alexander Jungkunz

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Anette Röckl

NN-Redaktion Gesellschaft

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3.2.2024, 18:42 Uhr
Auf dem Kornmarkt war zeitweise kein Durchkommen: "Wir wollen dort ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung, Nazi-Propaganda und völkisch-nationalistische Wahnfantasien setzen", sagt Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus.

© Alexander Jungkunz Auf dem Kornmarkt war zeitweise kein Durchkommen: "Wir wollen dort ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Ausgrenzung, Nazi-Propaganda und völkisch-nationalistische Wahnfantasien setzen", sagt Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus.

"Die Gesellschaft ist massenhaft aufgestanden", ruft Stephan Doll, der Vorsitzende der Allianz gegen Rechtsextremismus, den Teilnehmern auf dem Kornmarkt entgegen. Und: "Wir sind mehr". Hass und Hetze seien für Demokraten ein "No-Go".

Zur Kundgebung der Allianz mit dem Titel "Nie wieder ist jetzt! - Demokrat*innen gegen rechte Brandstifter!" sind am Samstag nach Polizeiangaben 25.000 Menschen nach Nürnberg gekommen.

Beifall, aber auch Zwischenrufe bei Herrmann-Rede

"Die breite Mehrheit zeigt, wer die Mehrheit ist in diesem Land", sagt Bayerns Innenminister Joachim Herrmann in seiner Rede. “Wir zeigen klare Kante gegen rechts. Nie wieder ist jetzt”. Es gibt Zwischenrufe (“Wo ist die Brandmauer?”), aber auch viel Beifall für den CSU-Politiker.

Sieht sich bestätigt: Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus, bei der Demo auf dem Nürnberger Kornmarkt. 

Sieht sich bestätigt: Stephan Doll, Vorsitzender der Allianz gegen Rechtsextremismus, bei der Demo auf dem Nürnberger Kornmarkt.  © Alexander Jungkunz

Die Allianz gegen Rechtsextremismus ist ein Zusammenschluss von über 160 Städten, Gemeinden und Landkreisen sowie 295 zivilgesellschaftlichen Organisationen in der Metropolregion Nürnberg. "Wichtig ist uns, dass wir keinen Hass verbreiten wollen, sondern das alle Demokratinnen und Demokraten gemeinsam mit uns klare Kante gegen Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit zeigen", so Doll im Vorfeld der Kundgebung.

1. FC Nürnberg vor Ort - mit Hecking

Auf dem Kornmarkt gab es zudem zwei Gesprächsrunden auf der Bühne. In der ersten Runde brachten Vertreter aus der Zivilgesellschaft ihre Sorgen über die derzeitigen Entwicklungen zum Ausdruck. Daran nahmen Jo-Achim Hamburger (Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg), Nino Schneeberger (Verband Deutscher Sinti & Roma), Mitra Sharifi (Dachverband der Integrationsbeiräte in Bayern), Michael Glas (Fliederlich e.V. Nürnberg) sowie Lea Paulick und Jan Gyamerah vom 1. FCN teil. Vor Ort war auch FCN-Sportchef Dieter Hecking, der zuletzt mit seinen "Folklore"-Äußerungen für Kritik sorgte, sich inzwischen aber entschuldigt hat.

In der zweiten Gesprächsrunde positionierten sich Politiker demokratischer Parteien, die im Bundestag oder Bayerischen Landtag vertreten sind, dazu, was sie im Kampf gegen Rechtsextremismus unternehmen wollen.

Unser Live-Ticker zur Demo zum Nachlesen (NN+):

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