"Massenanfall von Verletzten"

Feuerwehr-Großeinsatz am Flughafen Nürnberg: Das steckte hinter dem Riesen-Aufgebot

Martin Müller

Redaktion Metropolregion Nürnberg und Bayern

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19.5.2023, 11:52 Uhr
Wie bei dieser Übung im Jahr 2021 musste die Feuerwehr (hier die Flughafenfeuerwehr) auch jetzt mit großem Aufgebot am Airport Nürnberg anrücken.

© Christian Albrecht/Airport Nürnberg Wie bei dieser Übung im Jahr 2021 musste die Feuerwehr (hier die Flughafenfeuerwehr) auch jetzt mit großem Aufgebot am Airport Nürnberg anrücken.

Die Aufregung war groß am Nürnberger Flughafen: Der Pilot eines großen Airbus 320 der Wizz Air mit 180 Sitzplätzen meldete am Donnerstagnachmittag, 18. Mai, einen "Flugunfall". Er hatte einen Vogelschlag bemerkt.

Sofort wurde alarmiert für das Einsatzkonzept MANV: einen Massenanfall von Verletzten. Sollte das Flugzeug durch den Vogelschlag Schwierigkeiten bei der Landung haben, wäre schließlich eine große Flug-Katastrophe möglich. Schon etliche Flugzeuge sind nach Vogelschlägen abgestürzt, berühmt ist die Notwasserung einer US-Airways-Maschine auf dem Hudson River in New York im Jahr 2009.

Medizinische Versorgung für 50 Patienten

Bei der Feuerwehr Nürnberg wurde wegen des gemeldeten Flugunfalls sogar noch eine Stufe mehr aufgefahren als bei einer "Luftnotlage". Neben der Flughafenfeuerwehr rückte deshalb die Berufsfeuerwehr mit zwei kompletten Löschzügen an. Zusätzlich rollte auch der "Abrollbehälter Sanitätsmaterial" an, durch den 50 Patienten medizinisch versorgt werden könnten. Zur Unterstützung waren deshalb die Freiwilligen Feuerwehren Almoshof, Buchenbühl und Fischbach im Einsatz, zusätzlich zahlreiche Rettungswagen und Polizei-Einsatzkräfte.

Gebraucht wurden sie zum Glück nicht. Das Flugzeug konnte ohne Probleme landen, alle Passagiere blieben unverletzt. An der Maschine wurden keine Schäden festgestellt, sie konnte sich wenig später auf den Rückflug nach Cluj in Rumänien machen, von wo sie zuvor auch gekommen war.

Mit Schreckschussgewehren gegen Vögel

"Es war wohl nur ein kleiner Vogel. Wir haben hier ja zum Glück keine großen Wasservögel wie am Hudson River", sagt Flughafensprecher Jan Beinßen. In Nürnberg gab es bislang noch keine nennenswerten Fälle von Vogelschlag. "Das Gras auf dem Vorfeld ist extra so abgemagert, dass es nicht attraktiv ist für Vögel", erklärt Beinßen. Falls doch einmal Vögel vor Ort beobachtet werden, werden sie mit Hilfe von Schreckschussgewehren vertrieben. Geduldet werden wegen ihrer abschreckenden Wirkung die Wanderfalken, die seit Jahren im Tower leben und brüten.

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