Er soll Brücken bauen

Jetzt kommt der "Dönerkäs": Nürnberger Metzgermeister kreiert Hybriden - warum der Preis überrascht

Tobi Lang

Redakteur

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20.3.2024, 10:03 Uhr
So sieht der "Dönerkäs" in einem Brötchen aus.

© Metzgerei Freyberger So sieht der "Dönerkäs" in einem Brötchen aus.

Der Döner wird immer teurer. Preise von acht Euro für den Kebab im Brot sind inzwischen auch in Nürnberg keine Seltenheit mehr. Nun wagt ein Nürnberger Metzger einen Versuch, der den Geldbeutel schont und Döner-Fans dennoch zufriedenstellen soll: den "Dönerkäs", einen Hybriden aus Leberkäse und dem beliebtesten Snack der Deutschen. "Inflation trifft uns alle, aber Nostalgie darf niemand außer Acht lassen", sagt der Nürnberger Metzger Dirk Freyberger. "War es doch seit jeher der Döner für drei Euro, der Geschichte schrieb."

Für drei Euro soll es daher auch den "Dönerkäs" mit einer 200-Gramm-Scheibe Fleisch und etwas Joghurtsauce künftig geben. Ein Frontalangriff auf die Imbisskultur in Deutschland? Das hält der Mann, der regelmäßig bei den Metzger-Weltmeisterschaften abräumt, für durchaus möglich. Wer will, der kann den "Dönerkäs" auch zuhause aufbacken und beispielsweise hauchdünn für einen Wurstsalat mit türkischen Einflüssen schneiden. Der Kreativität sind quasi keine Grenzen gesetzt.

Dirk Freyberger hält seinen "Dönerkäs" stolz in die Luft. 

Dirk Freyberger hält seinen "Dönerkäs" stolz in die Luft.  © Metzgerei Freyberger

Der "Dönerkäs" aus Nürnberg soll Brücken bauen

Der Leberkäse ist aus reinem Rindfleisch, versetzt mit typischen Gewürzen, wie man sie eigentlich vom Döner kennt. "Wir haben monatelang getüftelt", sagt Freyberger, der betont: Derartige Experimente brauchen viel, viel Geld und langfristige Planung. "Wenn wir in unserer Metzgerei ein neues Produkt entwickeln, geschieht das immer neben der regulären Arbeit." Gerade exotische Aromen, sagt der Metzgerweltmeister, reizen ihn und sein Team sehr.

Der "Dönerkäs" soll aber auch Brücken bauen. "In Zeiten von Spaltung und Unmut ist es wichtig, zusammenzuhalten und sich anzunähern", sagt Freyberger. Der Döner sei ein Kulturgut, das Beste aus zwei Kulturen. "Ich hoffe sehr, dass die Menschen nicht voreingenommen gegenüber unserem Produkt sind. Sind doch Vorurteile genau das, was wir zu bekämpfen versuchen."

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