Versteigerung abgesagt

"Markt der langen G'sichter" in Nürnberg muss auch heuer ausfallen

Stefanie Taube

Lokalredaktion Nürnberg

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20.12.2022, 13:25 Uhr
Auch Nürnbergs dritter Bürgermeister Christian Vogel stand beim "Markt der langen G'sichter" schon als Auktionator auf der Bühne.

© Michael Matejka, NN Auch Nürnbergs dritter Bürgermeister Christian Vogel stand beim "Markt der langen G'sichter" schon als Auktionator auf der Bühne.

Seit mehr als 20 Jahren lebt das Nachweihnachtsevent "Markt der langen G‘sichter" in der Villa Leon in Nürnberg von vorweihnachtlichen Panikkäufen, menschlichen Fehlbeschenkungen und dem Irrwitz, der Weihnachten zum Konsumfest des Jahres macht. Teilnehmerinnen und Teilnehmer dürfen hier ihre ungeliebten Geschenke vom Fest mitbringen, die dann bei guter Stimmung, Speis und Trank versteigert werden. Ins Leben gerufen wurde der "Markt der langen G‘sichter" einst, um die "scheußlichsten" Weihnachtsgeschenke sinnvoll loszuwerden und damit auch dem Müllvermeidungsgedanken gerecht zu werden.

Ausverkaufte Kultveranstaltung

Der "Markt der langen G‘sichter" wurde dabei von Beginn an sehr gut angenommen, so die Stadt. Und er hat sich mittlerweile zur immer ausverkauften Kultveranstaltung entwickelt, wohl auch aufgrund seiner verschiedenen Versteigerer aus den Bereichen des Kabarett, der Musikszene und des Hörfunks. Dabei gerät vor lauter Spaß manchmal sogar in Vergessenheit, dass Abfallvermeidung auch an Weihnachten wichtig ist - das ursprüngliche Ziel der Veranstaltung, denn was der eine nicht schön findet, kann ja vielleicht ein anderer gut gebrauchen.

Corona-bedingt musste die Veranstaltung bereits im vergangenen Jahr entfallen. Und auch heuer wird es in der Villa Leon keine langen Gesichter geben. "Die Absage ist uns nicht leicht gefallen, aber da die Veranstaltung einen erheblichen zeitlichen Vorlauf hat, haben wir schon im Frühjahr entscheiden, nicht in die Planung einzusteigen. Aufgrund der noch nicht abzusehenden Pandemie-Entwicklung erschien uns das Risiko, kurzfristig absagen zu müssen oder für eine Verbreitung des Virus zu sorgen, damals zu hoch", sagt Hans-Peter Kauppert, Zweiter Werkleiter Abfallwirtschaftsbetrieb Stadt Nürnberg (ASN), in dessen Zuständigkeit die Organisation der Versteigerung fällt. Aber er ergänzt: "Ich bin optimistisch, dass wir 2023 wieder am Start sind."

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