Wasser-Einsatz kostet 450.000 Euro

"Nur auf Regen warten, reicht nicht mehr": Stadtbäume bekommen noch mehr Gießwasser

Hicran Songur

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15.8.2022, 14:25 Uhr
Von grünen Wiesen keine Spur: Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) gießt seit Montag, 15. August, verstärkt Bäume, die im Stadtgebiet innerhalb des Mittleren Rings stehen.

© Stefan Hippel, NNZ Von grünen Wiesen keine Spur: Der Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg (Sör) gießt seit Montag, 15. August, verstärkt Bäume, die im Stadtgebiet innerhalb des Mittleren Rings stehen.

Fünf zusätzliche Fahrzeuge kommen bis Ende September zum Wassereinsatz hinzu. Normalerweise werden die Fahrzeuge bei der großflächigen Mahd von Wiesen und Rasenflächen eingesetzt. Da diese aufgrund der langanhaltenden Dürre kaum nachgewachsen sind, ist laut Service öffentlicher Raum (Sör) eine Bewässerung der Grünflächen weder notwendig noch sinnvoll. Die Kapazitäten können nun zur Baumbewässerung eingesetzt werden.

Vor allem Bäume innerhalb der dicht besiedelten Quartiere des Mittleren Rings leiden unter den ausbleibenden Niederschlägen - hier sei eine Intensivierung der Baumwässerung notwendig. „Der Sommer 2022 ist nicht nur für die Nürnbergerinnen und Nürnberger, sondern auch für unsere Bäume sehr anstrengend. Sör hat deshalb seine Einsatzpläne dahingehend geändert, dass mehr Arbeitskräfte und Maschinen zur Baumbewässerung zusammengezogen werden", sagt Bürgermeister und Erster Sör-Werkleiter Christian Vogel.

Fahrzeuge werden zur Baumwässerung umgerüstet

Sör-Fahrzeuge könnten innerhalb kürzester Zeit zur Baumbewässerung umgerüstet werden. Es handelt sich um fünf kleinere Gefährte mit einer Aufnahmekapazität von insgesamt rund 7000 Litern Wasser. Sie werden ausschließlich innerhalb des Altstadtrings eingesetzt. Hier können sie täglich rund 140 Bäume mit Wasser versorgen. Ein weiteres freigewordenes Gießfahrzeug mit einer Ladekapazität von ebenfalls rund 7000 Litern wird nun in den Stadtvierteln zwischen dem Altstadtring und dem Mittlerem Ring eingesetzt.

Darüber hinaus wird der alte Baumbestand in den Grünanlagen Hallerwiese, Cramer-Klett-Park und Archivpark gegossen. Dieser zusätzliche Einsatz wird von Vertragsfirmen in den Nachtstunden und am frühen Morgen durchgeführt. Die Sondertouren gegen Hitze und Trockenheit umfassen zusätzliche Wassergaben durch externe Fachfirmen bei allen Jungbäumen und Nachpflanzungen sowie eine Intensivierung beim Gießen der Straßenbäume entlang des Mittleren Rings.

Kreativität und Flexibilität sind gefragt

„Der Klimawandel stellt uns vor eine große Herausforderung. Wir müssen effektiv und sinnvoll mit unseren Ressourcen umgehen und gleichzeitig neue Wege beschreiten", so Christian Vogel. Dafür sei Kreativität und Flexibilität gefragt. Dazu gehöre die Weiterverwendung von nicht mehr benötigtem Schwimmbadwasser ebenso wie die schnelle Umverteilung von Arbeitseinheiten zur Unterstützung der Baumbewässerung. "Nur auf Regen warten, reicht nicht mehr. Jeder Baum spendet Schatten und sorgt mit seiner Verdunstung für Abkühlung in der überhitzten Stadt. Wir müssen jetzt handeln, damit wir den städtischen Baumbestand erhalten“, betont der Bürgermeister.

Die Kosten für diese zusätzlichen Baumbewässerungen belaufen sich auf rund 450.000 Euro.

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