Zöllner wittern Straftat

Pikanter Fund im BH einer Frau: Kuriose Szenen am Nürnberger Flughafen - wegen dubiosen Kugeln

Tobi Lang

Redakteur

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22.5.2024, 13:44 Uhr
Der Gang durch die Zoll-Anmeldung behagt so manchem nicht, der etwas zu verbergen hat.

© Norbert SCHMIDT via www.imago-im/imago images/Norbert Schmidt Der Gang durch die Zoll-Anmeldung behagt so manchem nicht, der etwas zu verbergen hat.

Es war ein sogenannter Crusher, der die Frau verriet. Nach einer Kontrolle am Nürnberger Flughafen fanden die Airport-Zöllner erst kürzlich Cannabisrückstände in dem Werkzeug, mit dem THC-haltige Blüten zerkleinert werden. Die Reisende aus Palma de Mallorca, teilt die Behörde mit, sei immer nervöser geworden. Und deshalb schauten die Beamten genauer hin.

Die Frau verstrickte sich in Widersprüche und gab wenig später zu, tatsächlich Cannabis dabei zu haben - und zwar in ihrem Büstenhalter. "Bei der anschließenden körperlichen Durchsuchung händigte sie zwei Zollbeamtinnen zwei eingeschweißte Kugeln mit Marihuana aus, die ein Nettogewicht von 22,5 Gramm hatten", teilt das Zollamt mit. Gegen die Frau wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Konsumcannabisgesetz eingeleitet. Nachdem sie eine Sicherheitsleistung entrichtet hatte, konnte sie ihre Reise fortsetzen.

Zoll mit wichtigem Hinweis zu Cannabis

Der Zwischenfall veranlasst das Nürnberger Hauptzollamt dazu, auf die neuen Regeln seit dem 1. April hinzuweisen. Denn: Entgegen der gängigen Annahme ist tatsächlich mit Blick auf Cannabis nicht alles erlaubt. "Die Ein-, Aus- und Durchfuhr von Cannabis ist weiterhin verboten und ist strafbewehrt. Somit ist insbesondere auch die Einfuhr von Cannabis zum Eigenkonsum aus dem Ausland weiterhin verboten und strafbar, egal in welcher Menge", erklärt die Behörde. "Der Zoll warnt daher Konsumentinnen und Konsumenten zur Vermeidung von strafrechtlichen Konsequenzen ausdrücklich davor, im Ausland erworbenes Cannabis nach Deutschland einzuführen."

Tatsächlich gibt es mit Blick auf die Legalisierung noch jede Menge Rechtsunsicherheiten - beispielsweise was den Konsum in Parks angeht. Die Freien Wähler fordern die Stadt Nürnberg beispielsweise auf, entsprechende Verordnungen zu verabschieden. "Wir halten es für erforderlich, die Zügel in der städtischen Drogenpolitik anzuziehen", sagt Robert Mahler, der stellvertretende Vorsitzende der Partei in Nürnberg.

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