Schule in der Krise

Von Söder in Nürnberg gefordert: Was ist mit der Reform der Lehrerbildung?

Kathrin Walther

Ressort Kinder, Familie und Bildung

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12.2.2023, 15:00 Uhr
Der Moment, in dem der Ministerpräsident die Reform der Lehrerbildung in Aussicht stellte: Markus Söder hält die Festrede zum 200. Geburtstag des Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenvereins.

© NLLV Der Moment, in dem der Ministerpräsident die Reform der Lehrerbildung in Aussicht stellte: Markus Söder hält die Festrede zum 200. Geburtstag des Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenvereins.

Als der Ministerpräsident das sagte, spitzten die Lehrerinnen und Lehrer im Historischen Rathaussaal in Nürnberg die Ohren: Die Ausbildung der Lehrkräfte müsse sich ändern. "Das wird ein großes Rad, an dem wir drehen", sagte Markus Söder in seiner Rede, die er im Oktober beim Festakt zum 200-jährigen Jubiläum des Nürnberger Lehrer- und Lehrerinnenvereins (NLLV) hielt.

Nicht alle waren begeistert. Bayerns Philologenverband etwa reagierte verhalten, da er einen "Einheitslehrer" befürchtet. Auch an den Universitäten stufte man den Handlungsbedarf bis dato weniger akut ein. Simone Fleischmann allerdings jubelte innerlich. Der bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV), dem sie vorsteht, fordert diese Reform seit langem und hat auch ein fertiges Modell in der Tasche, das eine flexible Lehrerbildung vorsieht.

Fleischmann ist seither im regen Austausch mit der Regierung und den Ministerien. Die BLLV-Präsidentin sagte am Telefon: Konkrete Ziele, wie diese Reform aussehen könnte, gebe es noch nicht. "Und das ist gut so. Es ist ein langer Weg, deshalb werden wir nicht drängeln. Das Thema ist zu komplex, um es übers Knie zu brechen."

Trotzdem: Es sei viel in Bewegung gekommen. Es solle eine Kommission gebildet werden, die an der Staatskanzlei angesiedelt ist. "Vorher haben Wissenschafts- und Kultusministerium Verantwortung und Zuständigkeit hin- und hergeschoben." Nach Söders Ansage "müssen sich jetzt beide damit beschäftigen".

Und tun dies laut Fleischmann auch. Wissenschaftsminister Markus Blume habe die Lehrerbildung in den Fokus gestellt, ebenso Kultusminister Michael Piazolo. In beiden Ministerien beschäftigen sich nun Experten mit der Frage, was sich verändern müsse und was bleiben solle. "Auch der stellvertretende Ministerpräsident Hubert Aiwanger hat ernsthaftes Interesse gezeigt." Wer übernimmt die Federführung der Kommission? Und welche Zielrichtung schlägt sie ein? Diese Fragen gilt es als nächstes zu beantworten.

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