Markus Söders "dodale Freude"

Eine Liebeserklärung für Franken: Die Landesausstellung ist eröffnet

Stefan Blank

Region/Bayern

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24.5.2022, 18:31 Uhr
Rokoko-Flair und Bratwurst-Wein-Bier-Fachwerk-Karussell bei der Eröffnung der Landesausstellung "Typisch Franken?".

© Stefan Blank, NN Rokoko-Flair und Bratwurst-Wein-Bier-Fachwerk-Karussell bei der Eröffnung der Landesausstellung "Typisch Franken?".

Eine "Liebeserklärung an Franken", das ist laut Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die Landesausstellung in Ansbach. Nach der Eröffnungsfeier durften die mehr als 600 Gäste die 150 Exponate zum Thema "Typisch Franken?" in Orangerie und Gumbertuskirche in Augenschein nehmen. Geöffnet ist die Landesausstellung ab heute bis zum 6. November.

Eigentlich müsste der Ritt durch die Heimatkunde in Häppchen laut Söder freilich "dübbisch Frangn" heißen. Karussell mit Bocksbeutel und Bierflaschen, rotierenden Bratwürsten und Lebkuchen, Neun-Stationen-Wanderung sowie Klischees und Typisierungen gehören dabei ebenso dazu wie die Beschreibung der Vielfalt. Diese, da waren sich alle Festredner einig, machen die Region besonders aus.

Im Olymp des Ausstellungshimmels

"Bayern ist ein Mythos und Franken ist legendär", sagte Richard Loibl, der Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte. 1,5 Millionen Euro kostete die Ausstellung, 100.000 Besucher werden mindestens erwartet. Den Stein ins Rollen gebracht hat für eine solche Ausstellung der oberfränkische Bezirksheimatpfleger Günter Dippold, wie Loibl noch einmal erklärte.

Markus Söder begutachtet den Schuh des ehemaligen Fußballspielers Max Morlock.

Markus Söder begutachtet den Schuh des ehemaligen Fußballspielers Max Morlock. © Daniel Karmann, dpa

Ministerpräsident Horst Seehofer hatte damals eine Landesausstellung zum Thema "Die authentische Franken und ihr hintersinniger Humor" versprochen. Loibl bekam einen Anruf mit der Botschaft: "Auf euch rollt was Fränkisches zu." Mit der Realisierung sei Franken laut Wissenschaftsminister Markus Blume im "Olymp des bayerischen Ausstellungshimmels angekommen".

Zwischen Singsang und Hippies

Für Markus Söder war es eine "dodale Freude", diese Landesausstellung zu eröffnen und das zeigte er auch offen. Später ging es noch in die Orangerie und den schmucken Hofgarten. Die "höchste fränkische Gelassenheit und Souveränität" benannte der Ministerpräsident ebenso wie die Besonderheit des Dialekts, der einfach jedem sympathisch sei.

Das Unterfränkische sei ein "Singsang", der Oberfranke "presst es hart raus" und dem Mittelfranken "muss man es schon mal rausziehen". Dabei sei die Spezies, zu der Söder selbst gehört, "im Inneren total euphorisch, quasi "innere Hippies, die es aber ablehnen, es anderen spontan zu zeigen".

Bassd scho, subba und noch mehr

Die Landesausstellung sei eine "Selbstvergewisserung für alle Franken und ein interkulturelles Lernprogramm für alle Altbayern", sagte Markus Söder, während Ansbachs Oberbürgermeister sogar eine eigene Schau alleine über Frankens Genuss-Vielfalt anregte.

Markus Söder spricht bei der Eröffnung im Tagungszentrum Onoldia in Ansbach.

Markus Söder spricht bei der Eröffnung im Tagungszentrum Onoldia in Ansbach. © Stefan Blank, NN

Doch wie ist denn nun die Franken und die Ausstellung "Typisch Franken?" einzuschätzen? "Bassd scho" ist laut Markus Söder "zu opdimisdisch". Auch "subba" sei nicht passend. Und so kam der Ministerpräsident zu der Erkenntnis, dass das größte Lob auf hochdeutsch übersetzt sei: "Da kann man nicht wirklich was dagegen sagen."

Ansbachs Oberbürgermeister Thomas Deffner begrüßte Ministerpräsident Markus Söder.

Ansbachs Oberbürgermeister Thomas Deffner begrüßte Ministerpräsident Markus Söder. © Stefan Blank, NN

Die Landesausstellung "Typisch Franken?" ist vom 25. Mai bis 6. November in der Orangerie und der Gumbertuskirche in Ansbach zu besichtigen. Die täglichen Öffnungszeiten: 9 bis 18 Uhr. Der Eintritt kostet 12 Euro pro Person, 10 Euro ermäßigt für Gruppen ab 15 Personen, Schwerbehinderte sowie Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahre. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre, Studierende und Schüler im Klassenverbund zahlen keinen Eintritt.

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