Alarmierender Zustand

Ebermannstadt: 17 Millionen nur für die nötigsten Straßenschäden

26.7.2021, 10:00 Uhr
An der Hauptstraße in Ebermannstadt sind die Straßenschäden für jeden sichtbar. 

© for-hauptstrasse-ebermannstadt-20210725-152720_app11_02.jpg, NN An der Hauptstraße in Ebermannstadt sind die Straßenschäden für jeden sichtbar. 

85 Kilometer umfasst das Straßennetz im Stadtgebiet. Die Befahrung mit der „eagle eye“-Kamera attestierte den Stadträten einen „Zustand auf schlechtem Niveau“. Aktuell umfasst der Investitionsstau 17 Millionen Euro, der Gesamtinvestitionsbedarf steht auf 27 Millionen Euro. Kim Gebauer von eagle eye technologies Berlin und Artur Brei, der Niederlassungsleiter der Riwa-Geoinformation Amberg bezifferten den jährlichen Investitionsbedarf für eine konstante Zustandsentwicklung mit einer Million Euro.

Die Botschaft löste in der Stadthalle betretenes Schweigen aus, denn mehr als 500.000 Euro wird der angespannte Haushalt nicht hergeben. Mit dem Budget sei es - gesehen auf die nächsten zehn Jahre - nicht möglich das derzeitige Niveau zu halten, „es droht eine weitere Verschlechterung“, machte Artur Brei deutlich.

„Wir sind gezwungen, den Zustand mit kleinem Geld zu erhalten“, fasste Bürgermeisterin Christiane Meyer (NLE) mit Verweis auf die Haushaltsberatungen zusammen. Als häufigste Schadensursachen machten die Referenten Setzungen und Risse aus, meist liegt eine unzureichende Verfestigung des Oberbaus zu Grunde. Eindringendes Wasser sorgte für Unterspülungen der ungebundenen Schichten. Zum Vorschlag von Bürgerforumsrat Franz Josef Kraus, zunächst die schlimmsten Straßen aufzuschlüsseln, sagte Kim Gebauer: „Es geht gar nicht um die schlechtesten Straßen, es geht auch um die Betrachtung der Langlebigkeit.“

Ausbildung zur Abwasser-Fachkraft bei den Stadtwerken

Keine Debatte brauchte die Änderung des Stellenplans für 2022; Die drei in der Kläranlage beschäftigten Mitarbeiter reichten nicht aus, hatte die Alevo Kommunalberatung schon 2017 festgestellt. Die Anregung von Geschäftsstellenleiter Andreas Kirchner, der Stadt würde es gut zu Gesicht stehen, wieder als Ausbildungsbetrieb in Erscheinung zu treten und den Ausbildungsplatz für eine Abwassertechnik-Fachkraft ausschreiben, traf vor der Tatsache hunderter Überstunden im Klärwerk, auf ungeteilte Zustimmung. Für die dreijährige Ausbildung entstehen der Stadt Kosten in Höhe von 67.000 Euro.

Im Rahmen der Flurneuordnung Niedermirsberg hat die Teilnehmergemeinschaft der Verwaltung einen „stimmigen“ Widmungsvorschlag für die Straßen und Wege gemacht, der jetzt auch vom Ratsgremium abgesegnet wurde.

Bei der Sanierung der Hausmülldeponie „Breitenbach II" verursachten die Altlasten Mehrkosten. Nach dem bewilligten Zuschuss über knapp 254.000 Euro beträgt der Eigenanteil der Stadt 42.700 Euro, dieses Vertragsangebot der Gesellschaft zur Altlastensanierung in Bayern fand einhellige Annahme.

Digitales Stadtportal

Begrüßt wurde das von Geschäftsleiter Kirchner vorgestellte „Digitale Stadtportal“, das gemeinsam mit dem Zentrenmanagement und der Werbegemeinschaft erstellt worden ist. Es geht dabei sowohl um den einheitlichen Auftritt nach außen, als auch um ein starkes Wir-Gefühl im Inneren. Erreicht werden sollen die Ziele der technischen Umsetzung des neuen Werbeauftritts von ebermannstadt.de.

Durch ein begleitendes Kommunikationskonzept und einer starken Einführungskampagne soll die Bevölkerung mitbekommen: In Ebs tut sich was. Die Kosten des digitalen Schaufensters teilen sich das Bayerische Wirtschaftsministerium, die Stadt und die Werbegemeinschaft. In einem Pressegespräch am 29. Juli wird das Kernteam um Andreas Kirchner das Vorhaben vorstellen.

Keine Kommentare