Im Berufsparcours in der Senefelder-Schule treffen Ausbilder und Azubis auf künftige Praktikanten und Interessierte.
© Lidia Piechulek, NN
Im Berufsparcours in der Senefelder-Schule treffen Ausbilder und Azubis auf künftige Praktikanten und Interessierte.

Was will ich mal werden?

Berufsparcours bietet Mittelschülern an der "Sene" Orientierung

Es ist Montagmorgen, 9.30 Uhr. Durch die Aula der Senefelder-Schule bewegt sich ein steter Strom an Mittelschülern und Mittelschülerinnen, die mal mehr und mal weniger mutig an die unterschiedlichen Stände herantreten, um sich in den verschiedenen Berufen auszuprobieren.

Ein erster Berührungspunkt

Anwesend werden an den insgesamt zwei Tagen dieser Veranstaltung Schüler des gesamten Schulamtsbezirks sein, die mit Schulbussen nach Treuchtlingen kommen - oder eben jene, die die Senefelder-Schule besuchen. Sie gehen in die siebte oder achte Klasse, einige Neuntklässler, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben, mischen sich auch unter die Besucher.

Der Berufsparcours findet als schulische Veranstaltung während der Schulzeit statt. Ausgestattet mit einem Zettel, auf dem sie sich die von ihnen angesteuerten Betriebe und ihre Eindrücke dazu notieren können, können sich die Schülerinnen und Schüler selbstständig durch die Aula bewegen. Anderthalb bis zwei Stunden haben die Klassen Zeit, sich umzusehen und Eindrücke zu sammeln.

Bereits zum 12. Mal

Für die Siebtklässler ist es noch recht neu, dass sie sich über ihre Zukunft und ihr Leben nach der Schule derart intensiv Gedanken machen sollen. Dem Umstand, dass es sich dabei für keinen Menschen um eine leichte Entscheidung handelt, wird hier Rechnung getragen: Der Berufsparcours, der hier heuer zum 12. Mal stattfindet, bietet ihnen eine niedrigschwellige Möglichkeit, unterschiedliche Berufe kennenzulernen und für sich zu überprüfen, wo die eigenen Präferenzen und Stärken liegen.

Und so wird gesägt, Laugengebäck geflochten, verkabelt und isoliert, was das Zeug hält. Insgesamt 31 Betriebe sind in diesem Jahr vertreten, noch einmal sechs mehr als bei der letzten Veranstaltung. Vielleicht hängt dies auch mit dem corona-bedingten Ausbleiben des Berufsparcours in den letzten beiden Jahren statt.

Besonders schön findet Susanna Rathsam, die Leiterin der Mittelschule der Senefelder-Schule, dass sie einige der Azubis, die zum diesjährigen Berufsparcours gekommen sind, um ihren Betrieb zu repräsentieren, persönlich kennt: Vor zwei, drei oder auch fünf Jahren haben diese an der Senefelder-Schule ihren Abschluss gemacht. Nun gehen sie in ihren Betrieben ihren Weg und helfen den jüngeren Schülern, ihren eigenen Weg zu finden.

Gesamtschulleiter Stefan Reutner unterstreicht die Bedeutung der Veranstaltung als „etwas ganz Handfestes, Praktisches“. Er freue sich sehr darüber, dass der Berufsparcours wieder stattfinden könne - und zwar in der Senefelder-Schule.

Der Berufsparcours wird seit 2009 für die Region Weißenburg-Gunzenhausen von den drei Partnern Hermann Gutmann Stiftung, der Agentur für Arbeit Ansbach-Weißenburg und dem Staatlichen Schulamt Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen durchgeführt. Angela Novotny, die Vorstandsvorsitzende der Hermann Gutmann Stiftung, unterstreicht: „Wir vermitteln Menschen in vernünftige Ausbildungs - und Arbeitsplätze beziehungsweise tragen dazu bei.“

Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, in dutzende Berufe reinzuschnuppern und Kontakte zu knüpfen - etwa in den des Altenpflegers. 

Die Schülerinnen und Schüler haben die Möglichkeit, in dutzende Berufe reinzuschnuppern und Kontakte zu knüpfen - etwa in den des Altenpflegers.  © Lidia Piechulek, NN

Zwar würde nicht immer unmittelbar ein Auszubildender generiert werden, aber die Schülerinnen und Schüler erhalten einen guten Überblick über das Angebot und sammeln erste Erfahrungen, indem sie kleinere Tätigkeiten kennenlernen. Aus diesen Erfahrungen heraus treffen sie dann Entscheidungen für die insgesamt drei Pflichtpraktika, die sie alle bis zu ihrem Schulabschluss machen werden.

Azubis geben Wissen weiter

Insgesamt wandern an beiden Tagen etwa 800 bis 900 Schülerinnen und Schüler durch den Parcours, nehmen sich Flyer mit und knüpfen Kontakte. Wie die Ausbildungsleiter der Betriebe auf Nachfrage bestätigen, halten diese sich dabei weitestgehend im Hintergrund auf.

„Unsere Erfahrung zeigt, dass die Schülerinnen und Schüler eher das Gespräch mit den Jüngeren suchen“, heißt es da. Gemeint sind die Azubis im ersten, zweiten oder dritten Lehrjahr. Die Schüler trauen sich hier zu meist, noch mehr Fragen zu stellen und sind weitaus offener. „Und auch unsere Azubis lernen, ihr Wissen weiterzugeben und offen auf die Menschen zuzugehen“, erklärt ein Ausbildungsleiter.

In Treuchtlingen kann man auch am Dienstag noch zwischen 7.30 und 12.35 Uhr bei dem Berufsparcours vorbeikommen. Er findet in der Aula (Bürgermeister-Döbler-Allee 3, 91757 Treuchtlingen) statt.

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