Auf den Winter vorbereiten

Der Garten im Oktober: Kompost, Kürbis & Co.:

Gerhard Durst

1.10.2023, 15:00 Uhr
Nichts geht über selbst gemacht: Kreisfachberaterin Carola Simm erläutert im Kreislehrgarten die Vorteile des eigenen Kompostes.   

© Gerhard Durst, NN Nichts geht über selbst gemacht: Kreisfachberaterin Carola Simm erläutert im Kreislehrgarten die Vorteile des eigenen Kompostes.  

Im Garten geht mit der Obst- und Gemüseernte die Saison langsam zu Ende. Es gilt jetzt, den Garten auf die kalte Jahreszeit vorzubereiten. Der Landesverband für Gartenbau und Landespflege rät auf www.vielfaltsmacher.de, das Gemüse so lange wie möglich draußen zu lassen. Kürbisse und Zucchini vertragen allerdings keinen Frost - im Gegensatz Rote Beete, Brokkoli, Lauch oder Rosenkohl.

Der Praktische Gartenratgeber der Gartenbauvereine empfiehlt, Tomaten alle abzuernten und flach in Steigen auszulegen. So können sie nachreifen, und faulende Früchte werden sofort erkannt; sie muss man sofort entfernen.

Überwinterungsquartiere für Insekten

Wenn Stauden zu groß geworden sind, können sie jetzt gut geteilt und bei Pflanzentauschbörsen der Gartenbauverein weitergegeben werden. Auch Staudenneupflanzungen sind gut möglich. "Lassen Sie die Stängel und Fruchtstände von standfesten Stauden ruhig stehen. Schneiden Sie nur das zurück, was im Winter matschig wird. Sie sorgen somit für Überwinterungsquartiere für Insekten", empfiehlt der Gartenkalender der Gartenbauvereine. "Und auch das Gartenauge freut sich, denn so bleiben schöne Strukturen erhalten, und der Garten liegt nicht kahl und leer da."

Das Abschneiden sollte man deshalb aufs Frühjahr verschieben: "Lassen Sie das Laub in ihrem Garten gute Dienste tun. Verteilen Sie es zwischen Stauden, unter Sträuchern und unter der Hecke. Verwenden Sie es als natürliches Abdeckmaterial, das den Boden und die Pflanzen im Winter vor tiefen Frösten und vor Austrocknung schützt. Das schätzen auch Käfer und Insekten, die sich gern den Winter über darunter verkriechen", wird überzeugend argumentiert.

Herbstastern sorgen für Farbpunkte auch im Oktober-Garten: Kinder zeigen uns, wie wir den Garten trotz kühler werdender Tage jetzt genießen können.

Herbstastern sorgen für Farbpunkte auch im Oktober-Garten: Kinder zeigen uns, wie wir den Garten trotz kühler werdender Tage jetzt genießen können. © Gerhard Durst, NN

Alles, was nicht stehen bleiben kann, sollte nicht in die Bio-Tonne, sondern auf den eigenen Komposthaufen. "Die Kompostierung im eigenen Garten reduziert die Abfallmenge und ist ein wichtiger Beitrag, um natürliche Stoffkreisläufe zu schließen", stellte Kreisfachberaterin Carola Simm bei einer Führung Ende September im Kreislehrgarten fest: "Darüber hinaus entsteht aus Küchen- und Gartenabfällen durch Kompostieren Humus, ein wertvoller Gartendünger. Wer Kompost als Gartendünger nutzt, erhält dauerhaft die Fruchtbarkeit des Bodens und leistet nebenbei noch einen wichtigen Beitrag zum Moor- und Klimaschutz."

Für guten Kompost gibt es ein paar Regeln

Außerdem, so die Fachfrau, könne mit Kompost aus dem eigenen Garten Torf vollwertig ersetzt werden. Für einen guten Kompost gibt es ein paar Regeln, die beachtet werden sollen: "Den Kompostplatz an einem schattigen, windgeschützten, unversiegelten Ort anlegen. Der Kompost braucht Erde als Untergrund, da nur so Regenwürmer und andere Kleinstlebewesen eindringen können. Den Untergrund auflockern und grobes Material etwa 10 bis 20 Zentimeter als unterste Schicht aufhäufen. Dann die feineren Stoffe wie Laub, Küchenabfälle etc. möglichst gut durchmischt darüberlegen."

Rasenschnitt sollte man nur ganz dünn einstreuen oder untermischen und möglichst vorher anwelken lassen, da sonst Fäulnisgefahr bestehe, sagt Simm. Und rät: "Zu kompostierende Stoffe gut zerkleinern und durchmischen; je vielfältiger das Ausgangsmaterial, desto besser. Zwiebelschalen, Kaffee- und Teesatz sind ideales Wurmfutter. Kompost feucht halten, denn Kleinstlebewesen benötigen Feuchtigkeit."

Wildbienen suchen gerne den blühenden Efeu auf, Vögel nutzen die Beeren dann im Winter und im zeitigen Frühjahr als Nahrungsquelle.   

Wildbienen suchen gerne den blühenden Efeu auf, Vögel nutzen die Beeren dann im Winter und im zeitigen Frühjahr als Nahrungsquelle.   © Gerhard Durst, NN

Abfälle, die Ungeziefer anlocken (Fleisch, Knochen, gekochte Essensreste) gehören nicht auf den Kompost. Für eine gute Durchlüftung des Rottegutes sorgen mit gröberen Material. Bei Kompostbehältern auf ausreichende Belüftungsöffnungen achten und niemals nach allen Seiten geschlossene Behälter verwenden. Das Umsetzen des Kompostes verbessert die Durchmischung und die Belüftung - und trägt so zur Beschleunigung der Reife bei. Fertig aufgesetzten Kompost mit Holz oder einer dicken Schicht Laub abdecken, um ihn vor Nässe beziehungsweise Austrocknung und Stickstoffverlusten zu schützen.

Abgeerntete Äste entfernen

Manchmal wird mit Blick auf den Winter übersehen, dass erste Schnittmaßnahmen im Garten nötig sind. Die Brombeeren haben lange Ruten entwickelt, die nur dann im nächsten Jahr sehr gute Früchte entwickeln können, wenn spätestens jetzt alle abgeernteten Äste entfernt werden. Dies gilt auch für Stachel-, Johannis- und Himbeeren, außer es sind Herbsthimbeeren, die erst im Winter entfernt werden.

Hat der Efeu viele Blüten, dann nicht schneiden. Jetzt nutzen sie Bienen oder Wildbienen und füllen ihren Wintervorrat. Im Winter und zeitigen Frühjahr haben dann Vögel erste Nahrungsquellen.

Der Oktober ist die beste Pflanzzeit für wurzelnackte Gehölze und Rosen. Bei Obstpflanzungen sollte auch Wildobst in die Überlegungen einbezogen werden. Bevor strenger Frost droht , ist jetzt noch Zeit, Blumenzwiebeln für das kommende Frühjahr zu setzen. Und Kübelpflanzen können nun, je nach Frostempfindlichkeit, nach und nach ins Winterquartier umziehen.

Noch dürfen wir uns aber an den leuchtenden Herbstfarben unseres Gartens erfreuen. Nutzen wir die Zeit zum Verweilen und genießen den hoffentlich "Goldenen Oktober".

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