Gelegenheiten zum Gruppenfoto gab es während der Woche in Isle genug - Hier sind die Jugendlichen aus Treuchtlingen und aus Ilse versammelt.
© Senefelder-Schule Treuchtlingen, NN
Gelegenheiten zum Gruppenfoto gab es während der Woche in Isle genug - Hier sind die Jugendlichen aus Treuchtlingen und aus Ilse versammelt.

Eine Woche Frankreich

Nach drei Jahren ohne Austausch: Schüler der "Sene" endlich zu Besuch in Isle

Nach vier langen Jahren konnten Schülerinnen und Schüler der Senefelder-Schule in Treuchtlingen nun endlich wieder ihre Altersgenossen des Collège Jean Rebier in Isle besuchen und im Rahmen einer Austauschwoche tief in den Alltag einer französischen Familie eintauchen. Nach dem Besuch der Franzosen in Treuchtlingen Ende 2019 musste der Gegenbesuch im März 2020 wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden und so gab es seit dem Jahr 2018 keine Fahrt mehr in das Limousin.

Gemeinsam mit dem Gunzenhäuser Gymnasium

Insgesamt 21 Schülerinnen und Schüler von Realschule und Gymnasium machten sich tief in der Nacht zusammen mit den Begleitlehrkräften Demet Pek und Johannes Schleißheimer auf den Weg und kamen nach einer fünfzehnstündigen Busfahrt in Isle an. Mit an Bord waren auch Schülerinnen und Schüler des Simon-Marius-Gymnasiums Gunzenhausen, deren Schüleraustausch mit dem Lycée Auguste Renoir in Limoges zeitgleich stattfand.

Nach der Begrüßung durch die Gastfamilien am Donnerstagabend stand der Vormittag tags darauf ganz im Zeichen des gegenseitigen Kennenlernens. Eine Schulhausführung und das gemeinsame Mittagessen rundeten das Programm ab.

Am Nachmittag wurde ein gemeinsamer Spaziergang durch das nahegelegene Limoges unternommen, wo im Anschluss in verschiedenen Gruppen Aktivitäten angeboten wurden. So informierten beispielsweise zwei junge Frauen im Maison de l’Europe über die Regionalpartnerschaft zwischen der Region Nouvelle-Aquitaine und Mittelfranken und über die Austauschangebote des Deutsch-Französischen Jugendwerks. Dieses und das Büro für Regionalpartnerschaften unterstützten die Austauschwoche durch einen Fahrtkostenzuschuss.

Das Wochenende verbrachten die Treuchtlinger Jugendlichen der Jahrgangsstufen acht, neun und zehn in den Gastfamilien und tauchten dabei in die französische Lebenswelt ein. Ausflüge nach Oradour und Bordeaux standen ebenso auf dem Programm wie gemeinsames Bowling, der Besuch einer fête du cidre (Apfelfest) oder das Suchen nach Steinpilzen im Wald.

Am Montag erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in den französischen Unterrichtsalltag und bereiteten den Ausflug in das Naturschutzgebiet Mayéras sprachlich und inhaltlich vor. Vor Ort berichteten vier Spezialisten über die dortige Flora, die Vögel, die Säugetiere und den Fluss. Tags darauf führte ein Ausflug zum wunderschön gelegenen Lac de Vassivière, einem der größten künstlich angelegten Seen Frankreichs.

Im dortigen Centre International d’Art et du Paysage und im dazugehörigen Skulpturenpark kamen die Schülerinnen und Schüler mit zeitgenössischer Kunst in Kontakt. Am Nachmittag betätigten sie sich dann selbst künstlerisch und drehten kleine Videoclips.

Zu Gast beim Bürgermeister

Am Mittwoch wurden die Gäste aus Treuchtlingen und Gunzenhausen im Rathaus von Isle durch den stellvertretenden Bürgermeister Maxime Negremont Beucher und Mitgliedern des Comité de jumelage (Städtepartnerschaftverein) Isle-Gunzenhausen empfangen. Beucher selbst hatte als Schüler an beiden Schüleraustauschen teilgenommen und betonte den Wert dieser Begegnungen für ein geeintes Europa.

Den freien Nachmittag nutzten die Schülerinnen und Schüler größtenteils für einen erneuten Ausflug nach Limoges und für das Kaufen von Mitbringseln und Souvenirs. Am Donnerstag vertieften sie nochmals ihren Einblick in die französische Schulkultur: Mit dem Aufstellen vor Stundenbeginn auf dem Pausenhof und den langen Unterrichtstagen bis 17 Uhr seien nur zwei Charakteristika genannt, die den Gästen sofort auffielen.

Auch das ausgiebige gemeinsame Mittagessen mit Vor-, Haupt- und Nachspeise in der Schulkantine lernten viele Treuchtlinger Schülerinnen und Schüler schätzen. Das obligatorische vegetarische Gericht am Montag stieß dabei auf mehr Gegenliebe als die am Abreisetag servierten Blutwürste.

Ein emotionaler Abschied

An Gruppenprojekten wurde über die gesamte Woche konstant gearbeitet. Sie wurden im Plenum vorgestellt: Eine Gruppe präsentierte deutsch-französische Gedichte mit dem Themenschwerpunkt Natur, die Kunstgruppe zeigte experimentelle Videos und die Geschichtsgruppe ließ anhand von Plakaten das während der Woche Erlebte Revue passieren.

Beim Abschied am Abend flossen dann reichlich Tränen und dies zeigte nachdrücklich, wie eng die beiden Schülergruppen trotz so mancher sprachlicher Hürde zusammengewachsen waren und welch intensive persönliche Bindungen entstanden waren. Die Abfahrt selbst um kurz nach 21.30 Uhr musste dann leider im Dunklen angetreten werden, denn die Straßenbeleuchtung wurde aus Energiespargründen pünktlich um 21.30 Uhr abgeschaltet.

Der Gegenbesuch wird Ende März 2023 stattfinden. Dann soll auch das 30-jährige Jubiläum der Schulpartnerschaft nachträglich gefeiert werden - Dies war wegen der Corona-Pandemie im Jahr 2021 bislang nicht möglich.

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