Die Menschenströme beim Jahrmarkt in der Bahnhofstraße hielten sich in Grenzen.
© Jürgen Leykamm, NN
Die Menschenströme beim Jahrmarkt in der Bahnhofstraße hielten sich in Grenzen.

Heißester Tag des Jahres

Volksfest Treuchtlingen: Verkaufsoffener Sonntag lockte nur wenig Besucher

Der bislang heißeste Tag des Jahres fiel nun ausgerechnet mit dem ersten Treuchtlinger Volksfestsonntag zusammen. Von den am Vormittag noch einigermaßen moderaten Temperaturen profitierte dabei noch der Gottesdienst mit Dekanatsposaunenchor im Festzelt. Mit dem inklusiven Motto: "Du gehörst dazu", was mit einem schillernden Mosaik illustriert wurde, dem ein Puzzleteil fehlt.

"Ohne Dich", war das Bild auf dem Liedzettel überschrieben. Dass man damit wohl unwillentlich den gleichnamigen Hit der derzeit so umstrittenen Gruppe "Rammstein" aufgriff, bleibt dabei eine Randnotiz.

Von ihrem "Tubawahnsinn" und anderen Stücken ließen sich die Musiker von Blechglanz trotz leerer Tische nicht abbringen

Von ihrem "Tubawahnsinn" und anderen Stücken ließen sich die Musiker von Blechglanz trotz leerer Tische nicht abbringen © Jürgen Leykamm, NN

"Es wurden noch nie so viele alkoholfreie Getränke wie heute bei einem Volksfestgottesdienst ausgeschenkt", so sagt es Gambrinus Thomas Stechhammer persönlich. Er selbst hat seinen hoheitlichen Krug kurz vor dem Konzert am Nachmittag mit der Georgensgmünder Gruppe "Blech(g)lanz" mit Wasser füllen lassen. Zwischen den beiden Veranstaltungen blieben die Menschenströme recht übersichtlich, die sich auf dem Jahrmarkt in der Bahnhofstraße tummelten.

Als die Musiker im Festzelt loslegten, war die 30-Grad-Grenze längst deutlich gesprengt. "Aber wir spielen immer, ob bei 40 oder 50 Grad", begrüßte Kapellenchef Jens Lohmüller die aufgrund der Hitze recht wenigen Gäste, die sich vor allem im Biergartenbereich um das Zelt wiederfanden. Die Band wartete noch ein bisschen, bis sie loslegte. Und so hielten Lohmüller und Musikerkollege Holger Maurer vom Volksfestausschuss noch ein kleines Pläuschchen.

"Es gibt keine schlechteren Tage - nur ruhigere"

"Man kann es niemandem verdenken, heute lieber am Brombachsee zu liegen", so das als "Holm" bekannte Stadtratsmitglied. "Aber das Wichtigste für uns ist die Gaudi auf der Bühne", sagte Lohmüller. Und die kam auch richtig gut rüber.

"Wir haben letztes Jahr schon viel Spaß gehabt - und den haben wir heute bei euch wieder, auch wenn wir in einer Sauna spielen!" Das Programm machte richtig Laune. Neben der Hommage an Kaiserin Sissi gab es gleich zum Einstieg natürlich das "Silberfäden"-Trompetensolo zu hören. Dazu noch den "Tubawahnsinn" und die "Kuschelpolka". Die Fischerin vom Bodensee träumte den böhmischen Traum und hielt dem Land Tirol die Treue, bevor musikalisch die Gretchenfrage gestellt wurde: "Kannst du Knödel kochen?

Auch ließ sich mit dem Gansch-Horn eine recht exotische Trompete entdecken. Während sie loslegte, ließ sich trotz des hitzebedingt mäßigen Besuchs "Holm" zu einem leidenschaftlichen Bekenntnis gegenüber der Presse bezüglich des Volksfestgeschehens hinreißen: "Lasst es in der Größe, oder es wird sterben." Das ist sowohl räumlich als auch zeitlich gemeint. "Es gibt keine schlechteren Tage", ist Maurer überzeugt - "nur ruhigere".

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