Prävention von sexueller Gewalt
Ab 1. März "Schutzcafé" für Mädchen und junge Frauen in Neumarkt
3.2.2022, 15:36 UhrIm Landkreis tut sich was für Mädchen und junge Frauen. Vor zwei Jahren mit Begleitung durch die Hochschule Landshut gegründet und als beratendes Gremium an die Gleichstellungsstelle im Landkreis Neumarkt angegliedert, arbeiten mittlerweile fünf junge Frauen daran, den Landkreis Neumarkt für Mädchen und junge Frauen attraktiv zu machen.
Luisa Hofmann, Johanna Mederer, Nicole Brock, Anna Lena Dorr und Corinna Lehmeier haben sich im Nachgang zum "Wonder Girlz Workshop" erfolgreich um Projektgelder aus dem vom Bayerischen Jugendring ausgeschriebenen „Jugendbudget“ bemüht und konnten so für die geplanten Projekte „Luisa ist hier“ und „Schutzcafé“ den Zuschlag für Fördergelder bekommen.
An jedem ersten Dienstag im Monat
Am 1. März startet im Café Immergrün in der Pulverturmgasse in Neumarkt ein "Schutzcafé". An jedem ersten Dienstag im Monat bietet sich hier die Möglichkeit für von Gewalt betroffene Menschen Unterstützung zu bekommen. Das Café wird von qualifiziertem Fachpersonal geleitet.
Ziel des Projekts ist die Prävention von sexuellem Missbrauch, insbesondere auch durch die Umsetzung des Projekts „Frag nach Luisa“, dass auf den Landkreis Neumarkt zugeschnitten und dort etabliert werden soll. Mit dem Schutzcafé entsteht ein Ort des Austausches und des Aufarbeitens, an dem sich Opfer von (sexueller) Gewalt und Menschen in schwierigen Situationen mit einem Gefühl der Sicherheit austauschen können.
Code-Frage: "Ist Luisa hier?"
„Luisa ist hier“ setzt bei der Prävention an. Es ist ein Hilfsangebot für Frauen beim Feiern und Weggehen, die aus einer unangenehmen, bedrohlichen oder belästigenden Situation fliehen möchten. Hierfür soll das Personal von Kinos, Restaurants, Clubs und Schwimmbädern geschult werden.
Mit der Frage „Ist Luisa hier?“ können sich Frauen ans Personal wenden und bekommen unmittelbar und diskret Hilfe. Die Frau entscheidet selbst, welche Hilfemöglichkeit sie in Anspruch nehmen will, zum Beispiel ein Taxi, Freundinnen oder Freunde anrufen.
Insbesondere in den letzten Monaten hatte sich im Beirat getan. So wurde Johanna Mederer, eine Jura-Studentin aus Deining, die von Beginn an dabei ist, zur Teilnahme an einer Podiumsdiskussion mit unter anderem Staatsministerin Carolina Trautner eingeladen. Bei der Fachtagung „Demokratie? Geschlechtergerecht“ der Hochschule Landshut war es Ziel herauszufinden, welche Hindernisse sich jungen Frauen auf dem Weg in politische Ämter stellen, und wie diese zu einem Engagement motiviert werden können.
"Wonder Girlz"
Mit den Ergebnissen des Neumarkter Workshops „Wonder Girlz“ unter Leitung von „Demokratie on tour“ der LAG Mädchenpolitik Bayern konnte einiges in die Diskussion mit Trautner eingebracht werden, was es zu verändern gilt. Dabei wurden bisherige Projekte der Beirätinnen weitergedacht, neue Ideen dazugewonnen und Projekte aufeinander abgestimmt.
Eine ganz zentrale Forderung, die immer wieder thematisiert wurde, war es, Räume und Angebote für Mädchen und junge Frauen zu schaffen. Diese müssten wohnortnah und doch geschützt sein, um auch Beratungsbedarfen für Mädchen und junge Frauen zu entsprechen, die von (sexualisierter) Gewalt betroffen sind. Der Aufbau mädchenpolitischer Vernetzung, strukturelle Aufwertung des Beirats junger Frauen und, ganz dringend, Geld für Projekte der Beirätinnen waren wichtige Forderungen der Teilnehmerinnen.
Kontakt zu den Beirätinnen junger Frauen Neumarkt: beiratjungerfrauen.neumarkt@gmx.de
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