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Die Glücksstreuner starten in Neumarkt mit einer Tier-Tafel für bedürftige Fellnasen

Irene Heinloth

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2.11.2022, 21:58 Uhr
Roland Jäkel, Lea Sciocchetti und Ludger Jung mit Hund Jenni wollen in Not geratenen Tierfreunden helfen.

© Wolfgang Fellner, NNZ Roland Jäkel, Lea Sciocchetti und Ludger Jung mit Hund Jenni wollen in Not geratenen Tierfreunden helfen.

Es soll so einkommensschwachen Menschen in diesen schwierigen Zeiten geholfen werden, die sich die Ausgaben für Tierfutter nicht mehr leisten können. Und: Es ist einfach. Wer seine Bedürftigkeit durch einen Ausweis des Leb-mit-Ladens/Tafel Neumarkt oder einen Bescheid vom Sozialamt nachweisen kann, bekommt kostenlose Unterstützung für seine hungrigen vierbeinigen Freunde.

Hilfe für den besten Freund

„Der soziale Status sollte aus Sicht der Tiertafel keinen Grund darstellen, dass der beste Freund, das Familienmitglied oder auch oftmals der letzte Halt für einen Menschen wegen finanzieller Engpässe auf etwas verzichten muss“, ist auf dem Flyer der Glücksstreuner zu lesen.

Am Freitag wird es in Neumarkt drei Abgabestellen geben: Von 12 bis 13.30 Uhr in der Bahnhofstraße vor dem Bahnhof, von 13.30 bis 15 Uhr am Unteren Markt vor dem Rathaus und von 15 bis 16.30 in der Mussinanstraße bei der Sparkasse. Auf die Idee kam Vorsitzender Ludger Jung durch Gespräche mit Bekannten, die bei der „Menschentafel“ arbeiten. Immer öfter werde dort auch Tierfutter nachgefragt, sagten sie ihm.

Sponsor gefunden

Und so machten sich Ludger Jung und seine Mitstreiter ans Werk: Es wurde ein Sponsor gefunden, der bis Ende des Jahres monatlich eine bestimmte Menge an Futtermitteln für die gute Sache kostenfrei zur Verfügung stellt. „Damit können wir etwa 300 bis 500 Tierbesitzer versorgen“, sagt Ludger Jung. Es wurden auch die Genehmigungen für die ersten drei Standorte eingeholt, samt Parklizenz. Vorläufig laufen die Genehmigungen bis zum 31. Dezember. Da es etwas derartiges in Neumarkt noch nicht gegeben habe, sei auch ungewiss, wie die Aktion angenommen werde.

Zunächst einmal ist geplant, bis Ende des Jahres wöchentlich einmal Tierfutter gratis an Berechtigte abzugeben. Der Tierschutzverein Glücksstreuner ist in Mühlhausen zu Hause. Durch einen Zufall wurde Ludger Jung kurz nach dem Tod seines eigenen Hundes mit dem Schicksal der Vierbeiner in Bosnien konfrontiert und er beschloss, zu helfen. Der Verein ist seit 2020 als gemeinnützig eingetragen und wurde zunächst mit Familienmitgliedern gegründet. Mittlerweile haben die Glücksstreuner 15 Mitglieder und wünschen sich, das ihre Arbeit bekannter wird.

Unterstützung willkommen

Den Großteil der Kosten für Transporte, Futter und allem, was anfällt, zahlt Ludger Jung derzeit aus eigener Kasse. Doch er würde sich über Unterstützung für den Verein sehr freuen. Immerhin hat die kleine Gruppe seit ihrem Bestehen über 250 Hunde aus Bosnien vermittelt. Gerade sind die Tierschützer wieder in Alarmbereitschaft – die Schließung eines Shelters in Bosnien steht bevor. Es werden also dringend Pflegestellen gesucht, um Hunde unterzubringen, und auch jede andere Unterstützung ist willkommen.

Die Vermittlung und die Tiertafel sind jedoch nicht die einzigen Aktivitäten der Glücksstreuner. Ludger Jung spricht auch gerne in Kindergärten und Schulen über das Leid der bosnischen Hunde und hat dabei auch immer tierische Begleitung. Schließlich gehören die Hunde Jenni, Peggi und Bazi zur Familie. Interessierte können sich gern bei ihm melden.

Wer die Glücksstreuner unterstützen möchte, bekommt unter der Telefonnummer (0176) 86638990 weitere Auskünfte. Futterspenden für die Tiertafel werden vom Verein auch abgeholt. Spenden gehen auf das Konto Tierschutzverein Glücksstreuner e. V., Raiffeisenbank Neumarkt, DE48 7606 9553 0000 264148.

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