Tierquälerei in Freystadt
Kurz nach Geburt: Hundewelpen bei Hitze in Container eingesperrt - Peta erstattet Anzeige
30.6.2023, 09:56 UhrDie Tierschutzorganisation Peta verfolgt in den Medien genau, wo vermeintliche und tatsächliche Tierquälereien in Deutschland offenkundig werden. Und wenn sie es für geboten hält, verfolgt sie auch hartnäckig die jeweiligen Täter. Aktuell ist ein Hundehalter aus Freystadt ins Visier geraten.
Weitere Strafanzeige
Hatte die Neumarkter Polizei bereits letzte Woche eine Anzeige gegen ihn wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz verfasst, so wurde der 44-jähriger Mann nun auch noch von Peta bei der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth angezeigt. Die Tierrechtsorganisation fordert zudem ein Tierhalteverbot.
Wie berichtet hatte der Hundehalter am Dienstag, 20. Juni, in Freystadt eine Hündin und ihre wenige Tage alten Welpen über Stunden in einen überhitzten Wohncontainer gesperrt. Ein aufmerksamer Passant bemerkte die für die Tiere lebensgefährliche Situation und verständigte die Polizei. Aufgrund der unzureichenden Haltungsbedingungen und des ausgemergelten Zustandes der Hundemutter wurde die Hundefamilie ins Tierheim gebracht.
"Weil es nach dem Tierschutzgesetz verboten ist, einem Tier länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Leiden oder Schmerzen zuzufügen", so begründet Peta seine eigene Anzeige.
„Die Hündin und ihre erst wenigen Tage alten Kinder in dem heißen Wohncontainer zurückzulassen, war völlig rücksichts- und verantwortungslos“, so Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta, in einer Pressemitteilung.
Ohne das Eingreifen des Passanten und der Rettungskräfte wäre der Container für die Hundefamilie leicht zur Todesfalle geworden. "Wer einen Hund bei warmen Außentemperaturen in einem Container, Auto oder anderem sich aufheizenden Raum zurücklässt, riskiert das Leben des Tieres und muss mit einer Strafanzeige rechnen.“
Schatten und offene Fenster reichen nicht
Auch ein Schattenparkplatz oder ein leicht geöffnetes Fenster würden bei hochsommerlichen Temperaturen keine Abhilfe schaffen: "Da Hunde nur wenige Schweißdrüsen haben und sich hauptsächlich über Hecheln abkühlen, erleiden sie im heißen Wageninneren schnell irreparable Organschäden oder einen Herzstillstand."