Die Wochenschau aus Pegnitz.
© Lea Kießling/VNP-Grafik
Die Wochenschau aus Pegnitz.

Bundestagswahl 2025

Pegnitzer und Auerbacher, bitte an die Urne: Das Wahlrecht ist nicht selbstverständlich

Eine Woche vor der vorgezogenen Bundestagswahl laufen in den Städten und Gemeinden - auch im Landkreis Bayreuth und natürlich auch hier in Pegnitz - die letzten Vorbereitungen auf Hochtouren. Während die Kandidaten aller antretenden Parteien auf Wahlkampftour unterwegs sind, Fragen beantworten, Stellung beziehen und sich - zumindest verbal - duellieren, sind im Hintergrund viele Leute fleißig damit beschäftigt, für Sonntag, 23. Februar, alles bereitzustellen: Wahllokale, Wahlurnen, Briefwahlunterlagen, Wahlzettel, Wahlhelfer.

Über das - zugegebenermaßen nicht ganz überraschende - Scheitern der Koalition mag sich mancher gefreut haben, immerhin sind die Rufe nach Neuwahlen während der Ampelkoalition ja nie so ganz verklungen. Was das allerdings bedeutet, wird selten bedacht. In diesem Fall zum Beispiel, dass die Bundestagswahl in stark verkürzter Zeit organisiert werden muss, was insbesondere für kleinere Kommunen ein immenser Kraftakt ist.

Aber wissen wir das eigentlich zu schätzen? Immerhin ist das Wahlrecht ein Recht, das einst hart erkämpft werden musste. Anfangs durften nur Männer wählen und lange war das Wahlrecht an Grundbesitz geknüpft (bis 1871 durften zum Beispiel Fürsorgeempfänger nicht wählen). Für Frauen gab es das Wahlrecht in Deutschland überhaupt erst ab 1918 mit dem Ende des Kaiserreichs. Die Geschichte lehrt allerdings auf schmerzliche Weise, dass nicht jede Wahl auch demokratisch sein muss.

Heute nehmen wir unser Wahlrecht oft genug als selbstverständlich hin, dabei ist - nicht nur die Bundestagswahl - die Basis für unsere Demokratie, die von aktiver Mitwirkung lebt. Seit vielen Jahren schon geistern Begriffe wie "Wahlmüdigkeit" und "Politikverdrossenheit" als Entschuldigung fürs Nichtwählen durch das Land. Sind wir, was die Demokratie angeht, zu Konsumenten geworden? Erwarten wir, dass das, was wir politisch wollen, geliefert wird - im Idealfall ohne Abstriche und ohne dass wir selbst etwas dafür tun müssen?

Dabei sollten wir in Erinnerung behalten, dass alle demokratischen Parteien mit den Menschen, die sich politisch engagieren, ein zentraler Baustein im Fundament unserer Grundordnung sind - auch wenn wir deren Meinung nicht immer teilen. Die Möglichkeit der Wahl, die für uns niederschwellig zur Verfügung gestellt wird, erlaubt es uns mitzubestimmen, wer unsere Interessen in der nächsten Legislaturperiode jeweils im Bundestag, im Landtag, in den Kommunen vertritt. Und auch wenn man naturgemäß nicht immer zur Mehrheit gehört: Jede Stimme ist wichtig! Der Gang zur Urne ist also nicht nur ein Recht, sondern auch eine Verpflichtung für alle Demokraten.

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