Ansturm auf Burg Rabenstein

Wasserguillotine mit Erfrischungsgarantie bei Mittelaltermarkt

Thomas Weichert

8.8.2022, 13:47 Uhr
Groß war der Zuschaueransturm bei der Feldschlacht des Mittelaltermarktes auf Burg Rabenstein. 

© Thomas Weichert, NN Groß war der Zuschaueransturm bei der Feldschlacht des Mittelaltermarktes auf Burg Rabenstein. 

Für mittelalterliche Klänge sorgte diesmal die neue formierte Musikgruppe „Turas Math„ von Claudia Krebs aus Quedlinburg mit einer wundervollen Reise durch die Welt der historischen Musik, mit europäischen, orientalischen und vor allem irischen und nordischen Musikstücken. Oscar der Gaukler begeisterte immer wieder das Publikum, vor allem die Kinder, mit seiner Gauklerei.

Schon seit 15 Jahren kommt Denise Smalla aus Villach in Kärnten mit ihrer „Königlichen Hofkäserei zu Stinkeberg“ zwei Mal im Jahr auf den Mittelaltermarkt auf Burg Rabenstein. Sie hat inzwischen sehr viele Stammkunden und ist begeistert von dem Ambiente und den Menschen in der Fränkischen Schweiz.

Die „Schönfärberin“ aus der Nähe von Heidelberg kommt mit ihrer „Schoenfaerberey“ auch schon seit vielen Jahren nach Rabenstein. Eines Tages traf sie eine Frau die mit Pflanzen Stoffe färbte. Dies ist dann zu ihrer Professur geworden. Den Beruf des Schönfärbers gab es im Mittelalter tatsächlich, denn erst seit 1890 gibt es künstliche Farben. Mit der getrockneten Wurzel der Pflanze „Krapp“, die mit dem Laabkraut verwandt ist, entsteht eine rote Farbe. Aus „Waid“, das Indigo enthält, wird gelb.

Etwa vier Stunden müssen die natürlichen Stoffe wie Seide oder Wolle bei etwa 70 Grad im Kessel köcheln bis sie die Farbe so angenommen haben, dass sie auch waschmaschinenfest sind. Viele ihrer Kunden kommen auch von den Mittelaltergruppen die im Lager zelten.

"Der Uhl zu Wilhaim“ kommt seit 2006

Eine davon ist die Mittelaltergruppe `Der Uhl zu Wilhaim“, die schon seit 2006 schon zu den Märkten auf Rabenstein kommt. Wilhaim ist der frühere Name von Weilheim und Uhl der Familienname, was früher das alte Wort für Erbe war. „Cutani“ ist der Künstlername von Kerstin Uhl die ihren einjährigen Enkel Maximilian auf dem Schoß hat. „Es ist ein Fest für die ganze Familie mit sehr authentischen Lagergruppen und einer guten Auswahl an Händlern.

Vor allem für die Kinder wird viel geboten. Von der historischen Schiffschaukel, den handbetriebenem Kinderkarussel bis hin zum Puppentheater und der Gauklerschule“, sagt Kerstin Uhl, für die Rabenstein auch ein Treffen mit Freunden ist. Sie bereitet gerade das römische Gericht „Moretum“ für das Abendessen vor. Eine Paste aus Schafskäse, Knoblauch, Kräutern und Schmand. Man bekommt Hunger.

Die „Schönfärberin“ aus der Nähe von Heidelberg kommt mit ihrer „Schoenfaerberey“ schon seit vielen Jahren nach Rabenstein.

Die „Schönfärberin“ aus der Nähe von Heidelberg kommt mit ihrer „Schoenfaerberey“ schon seit vielen Jahren nach Rabenstein. © Thomas Weichert, NN

„Gestatten, Robin of Loxley“, stellt sich Hans-Jürgen Dietz aus Baunach vor. Schon als kleines Kind hat er die Figur des Robin Hood bewundert und ist bis heute dabei geblieben. Er ist als Robin Hood auf vielen Mittelalterfesten unterwegs und hat für die Kinder auch immer Süßigkeiten in seinem Köcher dabei. „Auf Burg Rabenstein ist es immer besonders schön“, sagt Dietz, besonders wenn ihn die Kinder als Robin Hood bestaunen. „Das macht einfach Spaß“, sagt Dietz.

Auch Fantasy war geboten. Der Pokemon Nachtara mit Clarissa aus Farchant als Waldgeist und ihrem Freund Niek als Satyrus Hircinus waren ebenso dabei wie der Drache, der kräftig unter seinem Kostüm schwitzte. Nicht fehlen durfte auch Josef Eschenweck mit seinen Zauberburgen. Diese filigranen Laubsägearbeiten gab es schon im Mittelalter. „Der Markt hier ist herrlich und das Wetter passt auch“, sagt er.

Dauerbetrieb herrschte an der historischen Schiffschaukel von Rainer Ehmes aus Rothenburg ob der Tauber und neu war diesmal die Wasserguillotine mit Erfrischungsgarantie. Neu auch das „Keltische Allerlei“ mit Holzspielzeug, ein Lederschuhmacher, der Perlen- und Schwertmacher oder ein Händler der Messingschmuck feilbot.

Burgherrin Sabine Dess sehr zufrieden

Burgherrin Sabine Dess zeigte sich mit dem Besuch sehr zufrieden. „Es ist wie vor Corona“, sagt sie und hofft, das es auch so bleibt.