Landtagswahl 2023

Praktische Orientierungshilfe: Der Wahl-O-Mat für Bayern kommt zurück

Mithilfe des Wahl-O-Mat wird Wählerinnen und Wählern per Frage-und-Antwort-Prinzip gezeigt, welche Partei am besten zur eigenen politischen Einstellung passt. 38 Thesen können mit "stimme zu", "stimme nicht zu", "neutral" oder "These überspringen" beantwortet werden. Zudem kann man Thesen stärker gewichten, wenn einem das Thema besonders am Herzen liegt.

Der Wahl-O-Mat errechnet daraufhin den Prozentsatz der persönlichen Übereinstimmung mit den Aussagen der ausgewählten Parteien. Mit ein paar weiteren Klicks kann man sich Kurzbeschreibungen zur Partei ansehen. Zudem findet man Begründungen, warum die Parteien die Thesen bejaht oder abgelehnt haben. Diese Begründungen sind durchaus wichtig: Oft wirken die Positionen zweier Parteien ähnlich, weil beide "ja" gestimmt haben. In der Begründung für dieses "ja" lassen sich aber deutliche Unterschiede oder andere Pläne für die Umsetzung erkennen.

Alle zur Wahl zugelassenen Parteien können sich am Wahl-O-Mat beteiligen, erklärt die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb), die auch gleichzeitig Herausgeberin des Wahl-O-Mat ist.

Wann und wie finde ich den Wahl-O-Mat?

Der Startschuss für den Wahl-O-Mat zur Bayerischen Landtagswahl 2023 fällt am Mittwoch, den 13. September, laut bpb vermutlich um die Mittagszeit. Online ist er bis zum Tag der Wahl, am 8. Oktober. Zu finden ist die digitale Orientierungshilfe unter https://www.wahl-o-mat.de/. Wer das Ganze lieber auf dem Smartphone macht, kann sich das Tool auch als App herunterladen.

Wer gestaltet den Wahl-O-Mat?

Herausgegeben wird er von der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb). Grundlage für die Thesen im Wahl-O-Mat sind die Partei- und Wahlprogramme der Parteien sowie deren programmatische Aussagen zur Wahl. Die Thesen werden laut bpb von einem großen Team erarbeitet. Darin zu finden seien 20 bis 25 Jung- und Erstwählerinnen und -wähler zwischen 16 und 26 Jahren, Politikwissenschaftler, Statistiker und Pädagogen sowie Experten aus den jeweiligen Bundesländern und Verantwortliche der bpb. Auch eine Auszubildende aus Neumarkt war dabei und berichtet hier vom Prozess.

Stärken und Schwächen des Wahl-O-Mat

Bewusst muss man sich sein, dass es beim Wahl-O-Mat um Selbstauskünfte von Parteien geht - nicht darum, wie sie sich in der Vergangenheit tatsächlich verhalten haben. Somit können sie sich in ein gutes Licht rücken.

In Hessen ist der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl bereits am 7. September online gegangen.

In Hessen ist der Wahl-O-Mat zur Landtagswahl bereits am 7. September online gegangen. © Helmut Fricke, dpa

Zudem ist das Ja-Nein-Schema nicht allzu aussagekräftig. Um sich wirklich mit den Positionen der Parteien auseinanderzusetzen, sollte man sich zumindest die Begründungen auseinandersetzen. Diese sind aber in der Regel so kurz gehalten, dass sie keine umfassenden Informationen liefern.

Das ist aber auch nicht unbedingt das Ziel des Wahl-O-Mat. Er soll einen leichten und schnellen Überblick liefern, damit potenzielle Wähler nicht von langen Wahlprogrammen, komplizierten Aussagen und langwieriger Politik-Geschichte abgeschreckt werden.

Sieht man sich die Begründungen an, erfährt man in jedem Fall mehr über die Parteien und ihre Ziele - und das gebündelt und einfach zugänglich.