Zusage der Stadt

Die Hilpoltsteiner können Burgfest feiern - fast wie früher

Tobias Tschapka

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18.5.2022, 17:37 Uhr
Kern des Burgfestes ist das Festspiel. Und das findet wieder statt.

© Tobias Tschapka, no credit Kern des Burgfestes ist das Festspiel. Und das findet wieder statt.

„Unser neuer Ausschuss hat sich tatsächlich nicht davon abbringen lassen, das Burgfest genau so wie 2019 durchführen zu wollen“, so Markus Mahl, der davon aber nicht wirklich überrascht war. Die letztes Jahr vorgestellten neue Burgfestmacher, bestehend aus Christine Kronast-Sinabell, Michael Pfeiffer, sowie Felix Erbe an der Spitze, die Barbara Billmaier in ihren langjährigen Amt „beerbt“ haben, meinen es Ernst - und wollen die frohe Kunde möglichst frühzeitig verkünden. „Denn mein Telefon stand in letzter Zeit nicht still - alle wollten wissen, ob es heuer endlich wieder ein Burgfest gibt“, betont Erbe.

Natürlich habe man Wochen und Monate hin- und her überlegt, ob und in welcher Form man das durchführen könne, aber es hing maßgeblich mit der Entwicklung der Corona-Situation und den damit verbundenen Auflagen ab, so Mahl. „Aber nachdem die Maßnahmen erst immer weiter reduziert wurden, dann schließlich wegfielen, und jetzt nur noch Empfehlungen übrig geblieben sind, haben wir uns dazu entschlossen“. Am längsten wurde über den Burgfest-Sonntag diskutiert, an dem beim Festspiel dann doch sehr viele Menschen auf engsten Raum zusammenkommen. „Aber wir gehen davon aus, dass diejenigen, die noch etwas zurückhaltend sind, dem Marktplatz fernbleiben oder das Geschehen mit gebührenden Abstand verfolgen, und diejenigen, die für sich entschieden haben, es ist sicher, die werden kommen und ganz normal feiern“.

„Uns war schon ganz lange wichtig, dass wir dieses Wochenende wieder besetzten wollen“, so Felix Erbe. „Das Burgfest gehört schließlich zu Hilpoltstein dazu, und es wird schon ganz viel darüber geredet“. Im Vorfeld habe man sich vier verschiedene Varianten ausgedacht, letztendlich könne man jetzt aufgrund der Situation auf die zurückgreifen, die keinerlei Einschränkungen vorsieht. Das heißt: es gibt einen Trödelmarkt, das Sautrogrennen, und natürlich auch wieder eine Pfalzgräfin, die ganz klassisch am 15. Juli beim Burgfestkränzchen bekannt gegeben wird.

Mit Aftershow-Party

Zum Festspiel gehört natürlich auch der Festzug, und auch da sieht es gut aus, wie Michael Pfeiffer mitteilt. Man war in den letzten Monaten mit vielen Vereinen und Gruppierungen, die am Burgfest beteiligt sind, „und der Wunsch, alles wieder wie gehabt stattfinden zu lassen, war eindeutig“, so Pfeiffer. So wie es aussieht seien alle wieder mit an Bord, auch wenn es nicht ausgeschlossen sei, das sich nach der langen Pause in den Vereinen personell das eine oder andere getan habe. „Wir wollen jetzt das Signal aussenden, dass alle mit ihren Vorbereitungen loslegen können, schließlich wird das Burgfest in erster Linie von den Gruppierungen getragen.

Auch auf dem Festplatz werde alles wieder wie früher sein, bestätigte Mareike Ibinger vom Amt für Kultur und Tourismus. Mit Bierzelt, Musik, Frühschoppen und vielen Fahrgeschäften, mit einer Ausnahme: „Heuer wird es aus terminlichen Gründen kein Riesenrad geben“. Als Ersatz habe man ein Fahrgeschäft gefunden, welches zwar nicht ganz so hoch nach oben fährt, „dafür aber etwas rasanter“. Sogar für die privat organisierte „Aftershow-Party“ im Gewerbegebiet werde die Stadt wieder eine Genehmigung erteilen, „nach den normalen, allgemeinen Auflagen“, so Mahl.

Änderungen in Kleiderkammer

Also alles ganz so wie früher? Fast. Aufgrund der räumlichen Situation in der Kleiderkammer gäbe es heuer keine allgemeine Ausleihung der Gewänder so wie früher. „Da das immer mit persönlicher Anprobe auf engsten Raum stattfand, müssen wir das heuer anders machen“, teilte Christine Kronast-Sinabell mit. Mit Hilfe einer Voranmeldung über das Internet, die genauen Details zum Ablauf wird die Stadt die nächsten zwei Wochen veröffentlichen. Man sei derzeit schon damit beschäftigt, jedes Gewand einzeln auszumessen, weil diese ja über keine einheitliche Größenangabe verfügen. „Das ist enorm viel Arbeit, und vermutlich schaffen wir nicht alle“, seufzt Kronast-Sinabell. „Aber lieber ein Burgfest mit etwas weniger Kostümen als gar kein Burgfest“.

Kein Burgspiel

Die Nutzungsrechte der Festzug-Teilnehmer sind davon übrigens nicht betroffen, da werden die Abholtermine der Gewänder wie gehabt vorab veröffentlicht. Und noch etwas ist nicht wie früher: Ein Burgspiel auf der Burgruine, welches traditionell immer am Burgfestwochenende aufgeführt wird, wird es heuer auch nicht geben, denn die Vorbereitungen dazu hätten schon mindestens vor einem Jahr beginnen müssen, und da war die jetzige Corona-Situation noch nicht absehbar.

Laut Bürgermeister Mahl stünde also mit dem Burgfest dem Highlight im Hilpoltsteiner Kultursommer nichts mehr im Wege, „und auch davor und danach werden wir unser Angebot wieder so hochfahren, dass für jeden was dabei ist - egal ob Groß oder Klein“.

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