Vor hundert Jahren musste man die benötigte Menge vom Zucker erst mit einem Zuckerbrecher abbrechen.
© Museen Weißenburg/N. Brunnenkref
Vor hundert Jahren musste man die benötigte Menge vom Zucker erst mit einem Zuckerbrecher abbrechen.

Die Zuckergrammel

Weißenburger Museen: Der „Fund des Monats“ kommt wieder

Die Museen Weißenburg besitzen eine umfangreiche Sammlung an archäologischen und historischen Objekten. Von der Steinzeit bis weit in das 20. Jahrhundert hinein reicht die Bandbreite an Gegenständen.

Jeden Monat wird ein Gegenstand im Limes-Informationszentrum vorgestellt, der eine besondere Geschichte besitzt oder auch etwas ungewöhnlich daherkommt, heißt es in einer Pressemitteilung.

In fast jedem Haushalt

So auch das Objekt des Monats Mai, eine Zuckergrammel. Ein Haushaltsgerät, das heute nicht mehr benötigt wird, vor gar nicht allzu langer Zeit aber in fast jedem Haushalt zu finden war.

Für uns heute ist Zucker als bewusster oder unbewusster Bestandteil unzähliger Lebensmittel allgegenwärtig. Fein gemahlen, als praktisches Würfelstück oder als Zuckerhut steht er in den Regalen. Anders vor Hundert Jahren, als man die benötigte Menge erst mit einem Zuckerbrecher „abbrechen“ musste.

Das einst hoch gehandelte Gut verlor seinen Luxusstatus mit der industriellen Produktion des Zuckers aus der gleichnamigen Rübe. Zur Zeit der Zuckerbrecher wurde das Süßungsmittel noch nicht portionsfertig hergestellt, sondern in Form eines Zuckerhuts.

Die Produktionsweise prägte die Form: Die heiße aufgekochte Melasse wurde für die Raffination des Zuckers so lange gekocht, bis sie karamellisierte. Anschließend goss man die dickflüssige Melasse in Tiegel, damit diese auskristallisieren und abkühlen konnten. Wenn der Zucker kalt war, wurde der Tiegel umgestürzt – fertig war der Zuckerhut!

Benötigte Menge abgebrochen

Nun kam der Zuckerbrecher zum Einsatz, denn der Zucker war noch viel härter, als wir dies von heutigen Zuckerhüten kennen: Den Kegel legte man zwischen die beiden Klingen des Zuckerbrechers, drückte den Hebel, der an der oberen Klinge befestigt war, nach unten und die benötigte Menge konnte dann weiterverarbeitet werden.

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