
Antiste trifft erneut
1:2 gegen den 1. FC Köln: Der Club leistet sich erneut zu viele Fehler
Der Saison-Abschluss drohte wie vor einem Jahr bereits fürchterlich zu missraten. In der Saison 2023/24 hatte der 1. FC Nürnberg von den letzten sieben Zweitliga-Begegnungen lediglich eine gewonnen und verabschiedete sich mit einem ziemlich schlechten Gefühl in die lange Sommerpause; den Klassenverbleib konnten sie erst am vorletzten Spieltag sichern.
Ein Jahr später ist seit dem Derbysieg Mitte März und somit seit fast zwei Monaten auch nicht mehr viel los mit dem Club; vier von 24 möglichen Punkten geholt, auch gegen den 1. FC Köln setzte sich der Negativtrend am Freitagabend fort. Im zum fünften Mal in dieser Runde ausverkauften Max-Morlock-Stadion hielt Miroslav Kloses Elf beim 1:2 (0:0) zwar lange gut mit, leistete sich aber wieder den einen Fehler zuviel.
Vor dem Runden-Finale am nächsten Sonntag in Braunschweig liest sich die Frühjahrsbilanz somit nicht viel besser als vor ungefähr zwölf Monaten, als auch der damalige Trainer Cristian Fièl mehr und mehr in die Kritik geriet. Sein Nachfolger im Amt bemängelte zuletzt zwar wiederholt signifikante Aussetzer seiner Profis, wirklich in den Griff bekommen hat er die Nachlässigkeiten bislang aber nicht.
Gegen den Favoriten aus der Domstadt, der bei Patzern der Konkurrenz am Sonntag aufsteigen könnte, wechselte der Weltmeister doch etwas überraschend den Torhüter; für Jan Reichert durfte Michal Kukucka zwischen die Pfosten, was bis zur 90. Minute eigentlich eine gute Idee war.
Glück für den 1. FC Nürnberg
Der ehemaligen U21-Nationalspieler der Slowakei, im vergangenen Sommer vom Erstligisten AS Trencin gekommen und bislang lediglich fünf Mal in der Regionalliga-Mannschaft eingesetzt, patzte kurz vor Schluss entscheidend; wie schon fünf Tage zuvor gegen die SV Elversberg ließ sich der Club auch vom 1. FC Köln regelrecht überrumpeln.
Das mit Spannung erwartete Comeback Friedhelm Funkels auf und insbesondere vor der Bank zeigte beim Effzee ´somit die von den Verantwortlichen erhoffte Wirkung; vereinfachen wollte des 71-jährige das Kölner Spiel, der Führung stand aber gleich zweimal die Torumrandung im Weg.
Erst scheiterte Jan Thielmann am Innenpfosten und mit seinem abgefälschten Versuch auch noch an der Lattenunterkante, den Nachschuss setzte Leart Pacarada Sekunden später in Tim Drexlers Beine. Riesendusel für den Club, der sich zudem in der Anfangsphase beim VAR bedanken konnte, dass ein Elfmeter zurückgenommen werden sollte.
Auf der anderen Seite hatte Rafael Lubach im linken Strafraum das 1:0 auf dem Fuß, verzog aber knapp, ansonsten verlebte Kölns Schlussmann Schwäbe zunächst einen ruhigen Arbeitstag. Als Berkay Yilmaz mit energischem Einsatz die Kugel im Feld hielt, wäre mehr drin gewesen für den 1. FC Nürnberg, Tim Janischs anschließender Kopfball flog aber weit über den Querbalken.
Beim Club stand der Fußball-Abend zunächst im Zeichen des nächsten personellen Umbruchs, der doch größer ausfällt als zunächst gedacht. Mit Enrico Valentini, Stefanos Tzimas, Mahir Emreli, Janis Antiste, Lukas Schleimer, Janni Serra, Tim Drexler und Jens Castrop verabschiedete der Verein acht Profis, selbst Finn Jeltsch schaute nochmal vorbei in der alten Heimat.
Auf der Ersatzbank saßen mit Tino Kusanovic (17), Eric Porstner (18) und Levin Chiumento (17) die nächsten Top-Talente, die Zukunft hat somit längst begonnen. Ein paar Sekunden nach Wiederbeginn und Kusanovics Einwechslung stand‘s auch schon 1:0 - weil Antiste eine von Dominique Heintz unglücklich verlängerte Hereingabe eiskalt verwertete.
Fortan sollte sich eine mitreißende Auseinandersetzung entwickeln; es ging hin und her, Köln brauchte dringend den Ausgleich und bot den Nürnbergern viel Raum an für ihre mitunter flott vorgetragenen Angriffe; der junge Kusanovic durfte die zweite Spitze geben und lernte gleich mal die so genannte Zweitliga-Härte kennen.
Gute Möglichkeiten hatte aber fast ausschließlich die Gäste; nach Justvans Ballverlust tauchte plötzlich Linton Maina allein vor Kukucka auf, konnte Nürnbergs glänzend reagierenden Torwart bei seinem Debüt aber nicht überwinden (63.). Vier Minuten später war aber auch der Slowake geschlagen, nachdem sich Caspar Jander auf der linken Abwehrseite einen katastrophalen Ballverlust geleistet hatte.
Lemperles Hereingabe brauchte Kainz nur noch über die Linie zu drücken, was für ein Geschenk. Der 1. FC Köln, leidenschaftlich unterstützt von rund 7000 Fans, blieb dran, machte weiter Druck, der Club kam jetzt kaum noch über die Mittellinie. Mit vereinten Kräften stemmten sie sich gegen die erneut drohende Heimniederlage - bis Kukucka in der 90. Minute weit vor seinem Gehäuse den Ball gegen Lemperle verlor. Querpass in die Mitte, 1:2, wieder Kainz, wieder verloren. Kein schöner Frühling für den Club.
Nürnberg: Kukucka; Drexler, Knoche (90.+2 Porstner), Gruber – Janisch (86. Valentini), Jander, Lubach (90.+2 Chiumento) Yilmaz (76. Villadsen) – Justvan - Antiste, Emreli (46. Kusanovic).
Köln: Schwäbe; Gazibegovic, (62. Maina) Hübers, Heintz (74. Schmied), Pacarada - Martel, Huseinbasic - Kainz, Waldschmidt (90.+4 Uth), Thielmann - Lemperle.
Schiedsrichter: Hartmann (Krugzell). – Zuschauer: 47.000 (ausverkauft). – Tore: 1:0 Antiste (46.), 1:1 Kainz (67.), 1:2 Kainz (90.). – Gelbe Karten: Gruber, Drexler / Huseinbasic.
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