
Wieviel zahlt die Stadt?
In der BR-Jubiläumssendung zum 125. Club-Geburtstag: Söder konkretisiert Stadion-Hilfe
Einen Geburtstag erst drei Wochen später zu feiern, muss gute Gründe haben. Das Bayerische Fernsehen zum Beispiel hatte in letzter Zeit offenbar wichtigere Themen als das 125. Gründungsjubiläum des 1. FC Nürnberg am 4. Mai. Am großen Tag des Traditionsvereins durfte abends der Trainer Alexander Zorniger in der Sendung „Blickpunkt Sport“ auftreten, vor einer Woche sollte sich der Ex-Skifahrer Felix Neureuther zu Münchens möglicher Bewerbung um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2040 oder 2044 äußern.
Es war bis zum Sonntag, 25. Mai um 21.45 Uhr schlicht und ergreifend kein (Sende-)Platz für den Club, dafür nun aber gleich eineinhalb Stunden, tags zuvor aufgezeichnet im Studio Franken in der Wallensteinstraße 117. Also nochmal alles von vorn, was nicht nur in den drei Wochen danach, sondern vor allem in mehr als drei Wochen davor auf zahllosen Kanälen doch mehr als ausführlich durchgekaut worden war.
„Vor einem exklusiven Publikum aus ehemaligen und aktuellen Spielern, Trainern und Wegbegleitern blicken wir auf glanzvolle, dramatische, kuriose und berührende Momente aus der Geschichte des 1. FCN“, hieß es in der offiziellen Einladung, bis auf Enrico Valentini glänzte die Mannschaft der vergangenen Zweitliga-Saison allerdings mit Abwesenheit, die Frauen hatten mehr Personal zu bieten.
„Die Legende lebt“ – schon in der ersten Minute gaben die Moderatoren Julia Büchler und Markus Othmer das Motto vor. 7:3 gegen den FC Bayern, die Deutsche Meisterschaft 1968, der Abstieg 1969, es ging gleich turbulent los, auf der Couch saß zunächst neben Horst Leupold auch der Bayerische Ministerpräsident und Club-Fan Markus Söder. Das ständige Auf und Ab, die unerschütterliche Liebe der Fans, der 1. FC Nürnberg halt.
FCN-Fan Markus Söder legt sich für Stadion ins Zeug
Irgendwann ist auch die letzte Anekdote ein paar Mal erzählt, kann das Schwelgen in längst vergangenen Zeiten kaum noch Adrenalin freisetzen, nicht nur bei Hans Meyer. Der Sieg im DFB-Pokalfinale 2007, „einer der schönsten Momente meines Lebens“, sagt Söder, der „allerallerschlimmste“: die Niederlage im DFB-Pokalfinale 1982 gegen, echt jetzt, den FC Bayern.
Kurzer Schwenk, und schon ploppt eine Eintrittskarte vom Meisterschafts-Endspiel 1948 auf. Ein paar Minuten später der dramatische Abstieg 1999. Auf der Couch jetzt: Andreas Köpke, Michael Wiesinger, Thomas Ziemer, Dieter Eckstein, Enrico Valentini.
Die Sondersendung hat wenig Lust auf Chronologie, wie auch der Film „Aura einer Legende“, kurze Ausschnitte. Im Raum sitzen natürlich gleich mehrere Legenden, aber irgendwie ist die Luft drei Wochen nach dem 125. Geburtstag einfach raus. Erst als der Bayerische Ministerpräsident kurz über die Zukunft und den Stadion-Umbau sprechen soll, wird es spannend. So konkret wie am Samstag- beziehungsweise Sonntagabend ist Markus Söder bislang nicht geworden.
„Ich habe es auch zugesagt: Das Geld, das die Stadt Nürnberg zahlt, legt der Freistaat auf jeden Fall drauf, damit wir ein neues, schönes Stadion bekommen.“ Wahrscheinlich die beste Nachricht der gesamten 90 Minuten in der Wallensteinstraße 117, für die Stadt, aber auch für den 1. FC Nürnberg, der seinen 125. Geburtstag jetzt endgültig ausgefeiert haben dürfte. „Das Stadion kommt“, ergänzte Oberbürgermeister Marcus König.
Viel schöner als nach Dieter Nüssings Liebeserklärung konnte es aber eigentlich nicht mehr werden: „Für mich“, sagte das Club-Idol an Tisch sieben, „gibt es keinen anderen Verein.“
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