Köln, Melsungen und Minden

Dabei-Sein und mehr: Steinerts HC Erlangen peilt zwei Siege an

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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20.4.2023, 11:00 Uhr
Christoph Steinerts Qualität vom Siebenmeterstrich soll sich auch in den kommenden Partien positiv auf die HCE-Ergebnisse auswirken.

© Sportfoto Zink / Daniel Marr, Sportfoto Zink / Daniel Marr Christoph Steinerts Qualität vom Siebenmeterstrich soll sich auch in den kommenden Partien positiv auf die HCE-Ergebnisse auswirken.

Auch wenn der HCE am Wochenende nicht dabei war, Christoph Steinert war es. Als in Köln der neue Pokalsieger mit Mannheim gefunden wurde, war Erlangens Führungskraft vor Ort. Im Vorjahr hatte sich Steinerts HCE beim Final Four selbst um den Endspiel-Einzug bemüht. Die Premiere der Titel-Kür in der Lanxess-Arena, wohin diese nach 29 Jahren Hamburg umgezogen ist, gönnte er sich auch deshalb gern. "Die Spiele haben als Handball-Fan richtig Spaß gemacht" schildert der Vorzeige-Akteur des fränkischen Erstligisten die Eindrücke, die er mit den jeweils 19.749 anderen Zuschauern an beiden Tagen teilte.

Nachlegen lautet der Auftrag für den HC Erlangen

Spaß haben will Steinert auch, wenn es für den HCE im Bundesliga-Betrieb zurück auf die Platte geht. Am Donnerstag (19.05, Sky) trifft der Tabellenneunte in Kassel zwei Plätze hinter ihm notierte Melsunger, am Sonntag (16.05 Uhr) schaut GWD Minden am Kurt-Leucht-Weg vorbei. Nachlegen, bestenfalls in beiden Partien – so formuliert der Linkshänder nach den Siegen gegen Leipzig und Hamm den Auftrag. "Das ist eine richtungsweisende Phase. Wir müssen punkten, um am Ende in die obere Tabellenhälfte zu kommen."

Zweimal ist der HCE der Melsunger Turngemeinde in dieser Saison bereits begegnet. Während man den Nordhessen Ende September in Nürnberg auch dank Steinerts Siebenmeter in letzter Sekunde noch ein 34:34 abtrotzte, beraubten diese dem Final-Four-Teilnehmer des Vorjahres schon in der zweiten Pokalrunde im Oktober beim 30:43 in Erlangen der Möglichkeit, die Rückkehr zum finalen Cup-Wettstreit voranzutreiben.

Christoph Steinert weiß, wie es gegen die MT Melsungen klappen könnte

"In der von viel Kampf geprägten Partie in der Hiersemannhalle waren wir eine Spur drüber, haben zu viel gearbeitet, nicht auf den Punkt genau agiert. Das Spiel in Nürnberg war deutlich besser, auch wenn der Punktgewinn in der chaotischen Schlussphase glücklich war", fasst der mit 132 Toren Führende der HCE-Torschützenliste die Duelle zusammen. Und leitet aus ihnen ab, dass es beim Wiedersehen in der Rothenbach-Halle beides braucht. "Viel Leidenschaft und Kampf, weil viel Körperlichkeit und Qualität auf uns zukommt. Aber auch, dass wir im System bleiben und detailgetreu und punktgenau spielen."

Dass Melsungen, das zuletzt Meister Magdeburg ein Remis abzwang, "einen wahnsinnig guten Kader hat", sieht Steinert als Herausforderung. Dass der mit vielen Kreativspielern bestückte Kader Probleme beim kollektiven Verteidigen hat, sieht er als Chance. "Wenn wir sie gut bespielen, sind wir in der Lage, viele Tore zu werfen", sagt Erlangens Fachmann. Torewerfen beim HCE, der am Mittwoch wie alle 37 Bewerber aus beiden Profiligen die Lizenz für die kommende Saison erhalten hat, dürfen freilich auch andere. Die zuletzt pausierenden Bissel, Firnhaber und Metzner sollen spätestens am Sonntag wieder dabei sein.

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