28:23 in der Arena
Wichtig-Sieg im ausverkauften Tollhaus: Der HCE bändigt die Löwen gemeinsam
9.3.2024, 20:45 UhrBeworben hatte der HC Erlangen das hochemotionale Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen mit zwei Handballstars. Christoph Steinert - bei der Heim-EM als aggressiver Sicherheitsbeauftragter, gegen Österreich als treffsicherer Nothelfer und auch danach mit entschlossenen Würfen auffällig. Gegen Juri Knorr, den DHB-Dirigenten, der auch den Offensivvortrag der Löwen orchestriert.
Wertvolle Werbung für Erlangen
Höchst erfreulich für den HCE: Das Duell der beiden deutschen Nationalspieler, das in der Handballregion von zahlreichen Werbetafeln grüßte und am Samstagabend 8400 Zuschauer in die entsprechend ausverkaufte Arena am Kurt-Leucht-Weg lockte, entschied Erlangens Führungskraft für sich. Im Kampf um den Klassenverbleib ist das sehr verdiente 28:23 (14:11), das Werbung für den Besuch weiterer HCE-Heimspiele machte, äußert wertvoll.
Als besonders wertvoll erwies sich bereits in der Frühphase der Partie die Energie, die Erlangens Erstliga-Handballer und ihre Fans gemeinsam entwickelten. Nachdem Tim Zechel nach Steinerts Zauberpass am Außenpfosten und Christopher Bissel an David Späth gescheitert war, brachte Hampus Olsson den vom Keeper zurückprallenden Ball im Löwenkäfig unter, Zechel organisierte unter Mithilfe der Latte das 2:0. Die Arena war prompt da und die Lautstärke in ihr immens – noch mehr, als zwei Steinert-Tore die Zwei-Tore-Führung recycelten und ein Prachtwurf von Jonathan Svensson das 5:4 bedeutete (10.). Hin und her ging es allerdings auch danach. Obwohl sich Klemen Ferlin zusehends warmparierte, waren die Mannheimer nach 18 Minuten vorne.
Zechel und der Jubelsturm
Beirren ließen sich leidenschaftlich, hart und konzentriert verteidigende Hausherren davon nicht. Die robuste Beharrlichkeit in der Abwehr führte in der Kombination mit Bissels Abschluss zum erneuten Führungswechsel und vermittelte schon im ersten Durchgang einen Eindruck davon, dass ein Sieg drin war gegen hochkarätig besetzte Löwen, die in diesem Winter schon davor das ein oder andere Mal recht wackelig dahergekommen war. Noch klarer wurde dieser Eindruck, als auf einen scharfen, aber ungenauen Gäste-Pass Zechels scharfer, aber genauer Wurf folgte und nicht erst auf die Halbzeitsirene entsprechend ein Jubelsturm.
"Gemeinsam für Erlangen" war die Losung, die schon vor Erlangens erhofft erfolgreichem Kraftakt großflächig auf einem Transparent in Großbuchstaben aufgeschienen war. Die gemeinsame Anstrengung verhinderte aber nicht, dass der schöne Vorsprung nach der Pause bald wieder komplett aufgebraucht war. Olssons Treffer wirkten dem entgegen. Knapp blieb es trotz regelmäßiger Ferlin-Paraden trotzdem. Als Olsson das herrliche Zuspiel von Landsmann Jeppsson zum 22:18 genutzt hatte (45.), schien Erlangens wichtiger Heimsieg erneut konkretere Formen anzunehmen. Vollends abreißen ließ der Favorit in der prallgefüllten Arena aber noch nicht. Ein präziser Gewaltwurf von Knorr, der das Spiel der Rhein-Neckar Löwen unermüdlich antrieb, diente dafür als Nachweis und Warnung zugleich.
Seitz setzt den Schlusspunkt
Doch der HCE blieb, als es darauf ankam, stabil. Im Schulterschluss mit der längst schon wildgewordenen Halle zeigte er seine wohl beste Saisonleistung. Nachdem Bissel und Nikolai Link in der Schlussphase gegen doch nun nervöser werdende Kurpfälzer bei hochemotionalen Gegenstößen mit rücksichtsloser Konsequenz getroffen hatten? Führte Frankens Handball-Bundesligist, der damit eine Vorentscheidung erzielte, mit 25:20 (53.). Den Schlusspunkt im Tollhaus setzte weder Steinert noch Knorr, sondern Stephan Seitz. Aufatmen war angesagt bei Erlangens Werbeträgern, die den im unteren Tabellendrittel enorm wertvollen Sieg im erfolgreich erprobten Schulterschluss mit den Fans anschließend ausgelassen feierten.
HC Erlangen: Ferlin; Olsson 6, Zechel 6, Heiny 3, Seitz 3, Steinert 2/1, Jeppsson 2, Bauer 2, Bissel 2, Link 1, Svensson 1.
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