Aufregung und schöner Abend

Zechel bleibt bis 2024 - und der HCE ein Schwaben-Schreck

Andreas Pöllinger

Sport-Redaktion

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28.1.2023, 15:00 Uhr
Wann lässt mich der Gislason endlich ran? Erlangens Tim Zechel (rechts) würde bei der WM gerne noch zum Einsatz kommen.

© Sascha Klahn, dpa Wann lässt mich der Gislason endlich ran? Erlangens Tim Zechel (rechts) würde bei der WM gerne noch zum Einsatz kommen.

Dass Tim Zechel in Ansbach nicht dabei war, hatte seinen Grund. Einen guten? Würde man vermuten. Mit viel Vorfreude war Erlangens Kreisläufer schließlich der Nationalmannschaft nachgereist. Dass der Bundestrainer ihn weder gegen Frankreich noch gegen Ägypten in den Kader nahm, dürfte Zechel aber nicht sonderlich gefallen haben. Statt in Danzig und Stockholm vergeblich auf seinen ersten WM-Einsatz zu warten, hätte er auch in der fränkischen Wahlheimat bleiben können. Und hätte dann weder den Test gegen Stuttgart noch den Wirbel um seine Person verpasst. Zechel soll zum SC Magdeburg wechseln, munkelt man in der Szene. "Kein Kommentar", sagt sein Coach.

"Daran hat sich nichts geändert"

Gänzlich unkommentiert will Raul Alonso, der zudem Sportdirektor des HCE ist, die Gerüchte aber auch nicht lassen. "Er ist Spieler von uns bis 2024. Daran hat sich nichts geändert. Und daran ist in den nächsten eineinhalb Jahren auch nicht zu rütteln", schiebt er einem zeitnahen Zechel-Abgang den Riegel vor. Der 26-Jährige, der in der Nachwuchsakademie des SCM ausgebildet wurde, habe sich beim HCE zuletzt "unglaublich entwickelt". Wenn er Begehrlichkeiten wecke, könnte er dies verstehen, sagt Alonso. Und spricht im Anschluss über den schönen Ausflug nach Ansbach, das am Freitag in Form der ausverkauften Weinberghalle Austragungsort des zweiten Testspiels der Erlanger Wintervorbereitung gewesen war.

Aufgeweckt zeigten sich die von Alonso trainierten Profis dort nach Anlaufschwierigkeiten. Ein souveränes 35:28 (15:14) gegen die Schwaben des TVB Stuttgart, die man in dieser Saison schon zweimal besiegt hat, war die Folge. Dabei war der HCE nach acht Minuten 4:7 hinten. Auch weil Betram Obling jedoch einige Male toll parierte, drehte der Erlangen alsbald auf und die Partie. "Wir haben uns schnell stabilisiert", konstatiert der Chefcoach tags darauf.

Tags zuvor lief in Durchgang zwei alles wie am Schnürchen. Aufbauend auf einer konsequenten Abwehr konterte Erlangen den Bundesliga-Fünfzehnten nach Lust und Laune aus. Unterstützt von einem begeisternden Obling und einem begeisterten Publikum war die Partie bereits entschieden, als Manuel Zehnder in der 42. Minute das 27:20 erzielte. "Wir sind in der zweiten Halbzeit noch besser ins Tempospiel gekommen, waren in allen Spielphasen überlegen", urteilt der HCE-Coach.

Blaupause für Göppingen

"Eine super Sache", nennt Alonso den Test, bei dem neben Zechel und Steinert auch die kranken Klemen Ferlin und Nico Büdel sowie Steffen Fäth (Ellbogen) fehlten, nicht nur deshalb. Der HCE hatte den ihm zugewandten Handballfreunden eine große Freude bereitet. Am 9. Februar in Göppingen, wo man ab 19.05 Uhr in die Restsaison startet, soll das unter Mitwirkung von Tim Zechel nicht anders sein.

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