Zum MLS-Champion
"Freunde fürs Leben": Fürths Timothy Tillman verabschiedet sich nach Los Angeles
Nürnberger Nachrichten
Während seine Kollegen am Freitagabend bei knapp null Grad in Karlsruhe an der "Kopf-Aufgabe" scheiterten, posierte Timothy Tillman knapp 9300 Kilometer Luftlinie entfernt in der Sonne Kaliforniens. Am ersten Tag der Transferphase in der Major League Soccer (MLS) unterschrieb der 24-Jährige einen Zweijahresvertrag beim Los Angeles FC, der seinen neuesten Spieler in den sozialen Medien ausführlich vorstellte. Inklusive Highlight-Video aus seiner Zeit in Fürth und beim FC Bayern.
Um 20.31 Uhr, nur wenige Minuten nach dem 1:2 in Karlsruhe, verschickte auch das Kleeblatt eine Pressemitteilung. "Wir wünschen Timmy alles Gute und viel Erfolg auf seinem weiteren Weg", ließ Sport-Geschäftsführer Rachid Azzouzi darin ausrichten. "Timmy ist ein Junge aus unserem NLZ, der es dann bei uns auch zum Bundesliga-Spieler geschafft hat. Das macht uns natürlich stolz."
Tillman spielte von 2009 bis 2015 im Fürther Nachwuchs und war den Verantwortlichen des FC Bayern zusammen mit seinem Bruder Malik dann 500.000 Euro wert. Beim Rekordmeister hielten sie lange auch sehr viel von ihm, doch nach einer unbefriedigenden Leihe zum 1. FC Nürnberg zog es das "Wunderkind" im Januar 2020 zurück zum Kleeblatt. Dort entwickelte er sich weiter, wurde reifer und erwachsener - und trug in 85 Spielen das weiß-grüne Trikot.
"Ich bin dem Verein und den Menschen hier super dankbar für die Zeit. Das Kleeblatt hat mir mit der Ausbildung im NLZ den Weg für meine Profi-Karriere geebnet und als ich 2020 wieder zurückgekommen bin, habe ich mich sofort wieder wohl gefühlt und konnte hier zum Bundesligaspieler reifen", sagte Tillman anlässlich seines Abschieds. "Jetzt diese Auslandserfahrung zu machen, reizt mich sehr und ich freue mich, dass mir die Kleeblatt-Verantwortlichen diesen Schritt ermöglichen."
Nach den offiziellen Worten in der Vereins-Mitteilung richtete Timothy Tillman am Freitagabend deutscher Zeit auch noch einige an die Fans der Spielvereinigung. "Wir sind in den letzten drei Jahren gemeinsam durch Höhen und durch Tiefen gegangen", schrieb er in einem Post auf Instagram. "Wir haben wirklich viel miteinander erlebt, wodurch ich mich nicht nur als Spieler, sondern auch als Mensch extrem weiterentwickelt habe."
Beim Kleeblatt, tippte er in seine Handy, habe er "Freunde fürs Leben gefunden und die Arbeit jeden einzelnen Tag mit allen im und um den Verein in der Kabine, am Gelände oder im Stadion genossen". Doch trotz des "Spaß an allem, was wir zusammen gemacht haben" war der Wunsch, sich zu verändern und das Abenteuer in Kalifornien anzugehen, größer. "Vielen Dank für alles", schrieb Tillman. Und schloss dann mit den Worten, die der Ronhof in den Schlussminuten des Derbys lautstark gesungen hatte: "Unser Kleeblatt, das wird niemals untergehen!"
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