Vertrag mit Willems aufgelöst

Frische Kräfte, positive Energie: So will das Kleeblatt den FC St. Pauli besiegen

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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1.9.2022, 15:16 Uhr
"Am Schluss passt die Situation zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und Jetro Willems nicht so zusammen": Der 28-Jährige ist seit Donnerstag kein Spieler des Kleeblatts mehr.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink "Am Schluss passt die Situation zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und Jetro Willems nicht so zusammen": Der 28-Jährige ist seit Donnerstag kein Spieler des Kleeblatts mehr.

Der Donnerstag begann mit Nachrichten vom Transfermarkt. Zumindest im weitesten Sinne. Am sogenannten "Deadline Day", dem letzten Tag der Sommer-Wechselperiode, erhoffen sich ja viele Vereine und ihre Fans nochmal ein Schnäppchen - oder die Verpflichtung eines Spielers, die noch vor ein paar Wochen unmöglich erschien. Am Vormittag verschickte das Kleeblatt eine Mitteilung - die allerdings nicht den Inhalt hatte, mit dem man an diesem speziellen Tag rechnen konnte.

Stattdessen vermeldete der Verein, dass man das Sponsoring mit einem Online-Marktplatz für "gebrauchte Nutzfahrzeuge" und "stehende Gebrauchtmaschinen" verlängert habe. Drei Stunden später ging es dann mit personellen Nachrichten weiter. Auf der obligatorischen Pressekonferenz zählte Trainer Marc Schneider gerade die Spieler auf, die am Samstag (13 Uhr) gegen den FC Sankt Pauli ausfallen werden (Kehr, Meyerhöfer, Griesbeck, Itter) - und erzählte dann, dass die Fürther den Vertrag mit Linksverteidiger Jetro Willems "im gegenseitigen Einvernehmen" aufgelöst haben.

Schon in den vergangenen Wochen war Schneider immer wieder einsilbig geworden, wenn er auf Willems angesprochen wurde. Zuletzt in Hannover, wo der 28-Jährige nicht mal mehr auf der Bank sitzen durfte, hatte der Trainer erklärt, dass "nichts zwischen uns passiert ist, dass das die Folge wäre. Es geht um die Gesamtsituation, die ihn und uns beschäftigt." Am Mittwoch sah man Willems trotzdem noch an der Kronacher Hard trainieren, einen Tag später schloss das Kleeblatt das wenig erfreuliche Kapitel nach knapp einem Jahr wieder.

"Es geht im Leben immer darum, passt es oder passt es nicht", sagte Schneider am Donnerstag. "Am Schluss passt die Situation zwischen der Spielvereinigung Greuther Fürth und Jetro Willems nicht so zusammen." Über die genauen Hintergründe schweigt man beim Kleeblatt, "dass er fußballerisch alles drauf hat, wissen wir, das war nicht der ausschlaggebende Punkt", erklärte der Trainer auf Nachfrage lediglich.

Der Ersatz für Willems ist schon seit vergangener Woche da - und wird am Samstag aller Voraussicht nach wieder in der Startelf stehen, weil Luca Itter wegen seiner "muskulären Probleme" weiterhin ausfällt. Mit Marco John hat sich die Spielvereinigung ja einen talentierten Linksverteidiger aus Hoffenheim geliehen, von dem der Trainer schon nach seinem Debüt in Hannover geschwärmt hatte.

Am Donnerstag schwärmte Marc Schneider wieder - diesmal allerdings von der "positiven Energie", die John genauso wie der in dieser Woche verpflichtete Damin Michalski in die verunsicherte Fürther Mannschaft brächten. "Mit Marco und Damian kommen zwei Spieler, die aus einem gutem Flow kommen und zuletzt viele Erfolgserlebnisse gehabt haben", so der Trainer. Zumindest Michalski hatte die tatsächlich - er stand vor seinem Wechsel ja mit Wisla Plock an der Tabellenspitze der polnischen Ekstraklasa.

Der 24-Jährige, der direkt in der Startelf stehen dürfte, soll auch mithelfen, die rechte Abwehrseite zu stabilisieren, über die das Kleeblatt zuletzt vier seiner fünf Gegentore kassiert hat. "Dass wir die Seite sicherlich besser zumachen müssen als in den vergangenen Spielen ist uns allen bewusst", sagte Schneider. "Da wird Damian sicherlich seinen Teil dazu beitragen."

Mit frischen Kräften und positiver Energie soll endlich die Wende und der erste Sieg seit dem 12. Februar 2022 gelingen. Es gehe darum, "sich zu belohnen" und "vielleicht auch mal ein dreckiges 1:0 zuhause zu behalten", so Schneider. "Über das holst du dir die Sicherheit."


Die Deutsche Fußball Liga hat derweil die Spieltage 10 und 11 zeitgenau festgelegt. Demnach empfängt das Kleeblatt am Samstag, 1. Oktober, dem Tag der Kärwa-Eröffnung, den SV Sandhausen im Ronhof, sechs Tage später gastiert die Spielvereinigung am Freitagabend, 7. Oktober, um 18.30 Uhr beim SSV Jahn Regensburg.

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