„Es kommt darauf an, dass wir als Mannschaft mutig agieren“, sagt der neue Trainer Thomas Kleine.
© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink
„Es kommt darauf an, dass wir als Mannschaft mutig agieren“, sagt der neue Trainer Thomas Kleine.

Letztes Auswärtsspiel

Mit der Lust zu leiden: Wie das Kleine-Kleeblatt in Hannover endlich wieder gewinnen will

Für den Blick nach links und rechts hatte Thomas Kleine am Freitag keine Zeit. Um 13.30 Uhr stieg der neue Trainer des Kleeblatts in der Haupttribüne die Treppe zum Pressekonferenzraum nach oben, vorbei an vielen Artikeln aus der großen und wechselhaften Geschichte seines Arbeitgebers. In den vergangenen Jahrzehnten wähnten die Journalisten die Spielvereinigung mal „ganz nah am Abgrund“, nicht nur Ex-Präsident Helmut Hack wollte „von der Dritten Liga nichts wissen“, nachdem der Verein 1987 schon einen „Sturz ins Bodenlose“ erlebt hatte.

Knapp 40 Jahre später droht dieser nicht, dem Abgrund dritte Liga ist das Kleeblatt aber doch wieder bedrohlich nahegekommen. Zwei Punkte trennen die Fürther nur mehr vom Relegationsplatz, weil Münster das deutlich bessere Torverhältnis hat. Auch deshalb ist Thomas Kleine seit dieser Woche mit Milorad Pekovic für die Mannschaft zuständig und soll die am Abgrund wankende Mannschaft wieder in Sicherheit bringen.

„Nicht nur tolle Zeiten“ bei der SpVgg Greuther Fürth

Wie das gelingen kann, hat Kleine als Spieler selbst erlebt. „Es ist ja nicht so, dass ich nur tolle Zeiten beim Kleeblatt hatte“, erinnert er sich. „Gerade in den schwierigen Zeiten hat es uns ausgezeichnet, dass wir zusammengehalten haben.“ Nach seinem Wechsel von Bayer Leverkusen nach Fürth im Sommer 2003 „gab es Zeiten, in denen es gegen den Abstieg ging, vor allem in meinem ersten Jahr“, betont der 47-Jährige. „Das sind Phasen, in denen die Spieler und das Umfeld Druck haben, in denen es entscheidende Spiele gibt, in denen jeder wach und da sein muss.“

Das hat er seinen Nachfolgern in dieser Woche auch so gesagt. „Damals war das Umfeld zwar viel kleiner“, so Kleine, „aber wir haben die Ruhe ausgestrahlt, haben an uns geglaubt und die schwierigen Situationen zusammen gemeistert. Das kann man auch für die heutige Zeit mitnehmen.“ Gemeinsam. Zusammen. Diese Worte hört man beim Kleeblatt derzeit häufig - weshalb der Verein und die Mannschaft am Sonntag knapp 500 Fans die Auswärtsfahrt nach Hannover und insgesamt 1000 Fans die Eintrittskarten bezahlen.

„Das ist eine tolle Sache, von der Mannschaft, von uns, von allen“, findet Kleine, den es auch sehr freut, „dass 1000 Leute mit nach Hannover fahren“. Was die Fans im Niedersachsenstadion taktisch und personell sehen werden, „halten wir uns offen“, so Kleine. „Es ist wichtig, dass wir die Leute aufs Feld bringen, bei denen wir den Glauben haben, dass sie das Spiel so angehen, dass wir erfolgreich sind. Wir sind uns sicher, dass es nicht nur auf ein System ankommt. Es kommt darauf an, dass wir als Mannschaft mutig agieren. Das ist nicht einfach, wenn du viele Spiele nicht gewonnen hast.“

Seine Mannschaft müsse „als Team gemeinsam auftreten“, betont Kleine. „Es geht darum, die Freude zu haben, zu leiden, gegen Widerstände zu kämpfen und die Punkte in Hannover zu holen.“

Fürth: Noll; Meyerhöfer, Quarshie, Itter, Gießelmann - Dietz, Green - Klaus, Hrgota, John - Futkeu.

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