Neue Unruhe im Konzern

1200 Jobs in Gefahr: Bosch will weitere Stellen streichen - Folgen für Nürnberg?

18.1.2024, 15:54 Uhr
Bosch hatte erst im Dezember einen Stellenabbau angekündigt, jetzt gibt es weiterreichende Pläne.

© Marijan Murat/dpa Bosch hatte erst im Dezember einen Stellenabbau angekündigt, jetzt gibt es weiterreichende Pläne.

Der Autozulieferer Bosch plant offenbar einen größeren Stellenabbau, insgesamt geht es um etwa 1200 Stellen weltweit bis Ende 2026. Dies teilte eine Bosch-Sprecherin am Donnerstag mit. In Deutschland könnten bis zu 950 Jobs betroffen sein. Die Mitarbeiter seien am Mittwoch über die Planungen informiert worden.

Die Pläne betreffen Arbeitsplätze in den Sparten Fahrzeugelektronik und Software, es geht um den Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions. Dieser ist unter anderem für Fahrzeugcomputer, Sensoren und Steuergeräte sowie die entsprechende Software zuständig. Dort werden unter anderem Assistenzsysteme, Lösungen zum automatisierten Fahren und Infotainment-Systeme entwickelt. Diese Bereiche haben Bosch zufolge mit deutlich größeren Herausforderungen zu kämpfen als erwartet. Die schwache Konjunktur und die hohe Inflation bremsen demnach den Übergang und erhöhen die Ausgaben.

Sorgen auch im Nürnberger Werk

Das Nürnberger Bosch-Werk ist in diesen Bereichen nicht tätig und dürfte daher nicht von den neuen Plänen zum Stellenabbau betroffen sein. Der Betriebsrat weist jedoch darauf hin, dass die Hiobsbotschaft aus der Konzernzentrale neue Unruhe ins Werk bringen würde.

Konkret betroffene Standorte in Deutschland sind Abstatt, Hildesheim, Leonberg, Renningen und Schwieberdingen sowie die dazugehörigen Zweigstellen. Wie viele Jobs genau gestrichen werden, hängt auch von den geplanten Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretern ab.

Erst im Dezember hatte Bosch angekündigt, einen Stellenabbau von bis zu 1500 Jobs in der Antriebssparte zu erwägen. Der Konzern peilt in beiden Fällen sozialverträgliche Lösungen an. Man stehe zu der mit Arbeitnehmervertretern geschlossenen Zukunftsvereinbarung, sagte die Sprecherin. Die Vereinbarung aus dem vergangenen Sommer schließt betriebsbedingte Kündigungen für die knapp 80 000 Beschäftigten der Zulieferersparte in Deutschland bis Ende 2027 aus.

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